Walther Kabel (1878-1935) gilt als einer der meistgelesenen deutschen Schriftsteller der 1920er Jahre. Aus dem Buch: "Manhard verfolgte mit lebhaftem Interesse das geschäftige Treiben auf den ihm zunächst liegenden Schiffen, sah die nackten Taucher mit ihrem Körbchen und dem hakenförmigen Messer in die Tiefe gleiten und nach regelmäßig drei Minuten mit dem muschelgefüllten Bastbehälter wieder auftauchen. Gesänge in allerlei Mundarten tönten über das in brennendem Sonnenglast daliegende Wasser hin, bisweilen auch ein lauter Jubelruf eines besonders glücklichen Perlenfischers. In der Luft aber schwebte eine Unmenge von Seevögeln, deren Geschrei oft zu einem häßlichen Getöse anschwoll, nämlich stets dann, wenn man von einem der Schiffe verbotenerweise die abgestorbenen, aus den Muscheln gelösten und nach Perlen bereits durchsuchten schleimigen Tiere über Bord schüttete, wodurch sofort hunderte von gierigen Möwen, Albatrossen und buntschillernden indischen Krähen herbeigelockt wurden, die sich kreischend um die leichte Beute stritten. In einem gemieteten Boot fuhr der junge Deutsche dann in die Bucht hinaus. Er suchte nach einem bestimmten Fahrzeug, einem kleinen Schoner, der zwei Tage vor Manhards Abreise Bombay gleichfalls mit dem Kurse nach den Roxara-Bänken verlassen hatte. Endlich nach einstündigem Umherrudern entdeckte er ihn in der Nähe einer sauber gestrichenen Brigg, die am Bug den weithin leuchtenden Namen "Elisabeth" zeigte."