Der Schutz der DDR-Staatsrepräsentanten und ihrer ausländischen Gäste war eine Kernaufgabe des Ministeriums für Staatssicherheit und wurde schwerpunktmäßig durch dessen Hauptabteilung Personenschutz (HA PS) realisiert. Das neue Buch von Henry Nitschke widmet sich dieser Thematik umfassend und detailliert. Der Autor beleuchtet Gewalttaten in der DDR sowie Erscheinungsformen des internationalen Terrorismus und stellt dar, welche Aufgaben sich daraus für die Personenschützer des MfS ergaben. Er beschreibt die Maßnahmen zur Sicherung von Partei- und Regierungsobjekten sowie der "Waldsiedlung" bei Wandlitz, des Wohnobjekts der DDRPolitelite. Gestützt auf die akribische Auswertung des Aktenmaterials der HA PS sowie auf Aufzeichnungen von und Gesprächen mit Zeitzeugen, stellt der Experte für die Geschichte von Nachrichtendiensten die spezifischen Einsatzkräfte des MfS-Personenschutzes ausführlich vor, erzählt von den Regelungen bei der Versorgung und Betreuung der führenden Funktionäre und den Vorgehensweisen zur Sicherung der Protokollstrecke. Und natürlich fehlen auch die "Schüsse von Klosterfelde" nicht, die seinerzeit als "Honecker-Attentat" in den Westmedien sensat ionelle Erwähnung fanden.