Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Institut für Geschichte und Ethnologie), Veranstaltung: Die Weimarer Republik und der Aufstieg des Nationalsozialismus, Sprache: Deutsch, Abstract: Nach den anfänglichen Krisenjahren der Weimarer Republik bis 1923 schien der junge Staat, bei einer flüchtigen Betrachtung der Jahre zwischen 1924 und 1929, eine konsequente Stabilisierungsphase zu durchlaufen. Die von breiten gesellschaftlichen Kreisen nur dürftig gewürdigten außenpolitischen Erfolge Gustav Stresemanns, dadurch nachlassender internationaler Druck, eine kulturelle Blüte und eine vorangekommene Konsolidierung der innerstaatlichen Verhältnisse lassen diesen Eindruck entstehen. In einer vertieften Auseinandersetzung wird jedoch deutlich, dass diese Erfolge in ihrer Strahlkraft wirtschaftliche, gesellschaftliche und innenpolitische Problematiken überschatteten. Demnach scheint eine Stabilisierungstendenz zwar zuzutreffen, doch geschah sie auf diffuser und angreifbarer Basis und war nur von rudimentär-oberflächlichem Charakter. Demzufolge muss viel mehr von einer "relativen Stabilisierung" gesprochen werden. Neben Stimmen, die die besagte Zeitspanne als "relative Normalität" eingerahmt von permanenten Krisen sehen, sprechen deutsche Historiker wie Rudolf Morsey in diesem Zusammenhang auch von einer "Instabilitätsrepublik", Michael Stürmer nennt die Jahre eine "Geschichte des Versagens". Im Zuge dieser Arbeit möchte der Autor die besagte "Stabilisierungsfassade" der Weimarer Republik in ihren mittleren Jahren dekonstruieren, indem er versucht erhebliche republikanische Konsolidierungsdefizite in Wirtschaft, Gesellschaft, Innenpolitik und Kultur aufzuzeigen. Er ist sich dabei der Tatsache bewusst, dass im Rahmen einer Arbeit von dieser Kürze das Thema keinesfalls erschöpfend behandelt werden kann, hofft aber einen guten Einblick in das behandelte Feld zu geben.
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