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"Mehr vielleicht als irgend ein anderes Gebiet der Philosophie sieht sich die Psychologie im Wendepunkt des 19. und des 20. Jahrhunderts in einer umstrittenen Lage. Was ihre Aufgabe sei, welche Wege zu deren Lösung sie einzuschlagen habe, und wie sich demzufolge ihre Zukunft gestalten werde, darüber schwanken die Meinungen nicht am wenigsten unter denen, die sich selbst an der psychologischen Forschung beteiligen. Da gibt es manche, die sie ganz aus der Philosophie ausscheiden möchten, um sie der Naturwissenschaft als deren jüngsten Sproß anzugliedern; andere, die umgekehrt in ihr die…mehr

Produktbeschreibung
"Mehr vielleicht als irgend ein anderes Gebiet der Philosophie sieht sich die Psychologie im Wendepunkt des 19. und des 20. Jahrhunderts in einer umstrittenen Lage. Was ihre Aufgabe sei, welche Wege zu deren Lösung sie einzuschlagen habe, und wie sich demzufolge ihre Zukunft gestalten werde, darüber schwanken die Meinungen nicht am wenigsten unter denen, die sich selbst an der psychologischen Forschung beteiligen. Da gibt es manche, die sie ganz aus der Philosophie ausscheiden möchten, um sie der Naturwissenschaft als deren jüngsten Sproß anzugliedern; andere, die umgekehrt in ihr die spezifische "Geisteswissenschaft" sehen, in der sie die Philosophie selbst aufgehen lassen wollen. Daneben fehlt es nicht an einer vermittelnden Richtung, die den fördernden Einfluß naturwissenschaftlicher Methoden und die Notwendigkeit einer Allianz mit der Biologie und Physiologie zur Lösung der Probleme des Lebens anerkennt, dabei aber doch die Eigenart der psychologischen Arbeit gegenüber diesennaturwissenschaftlichen Nachbar- und Hilfsgebieten zu wahren sucht."

Dieses Buch über die Philosophie im Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts stellt eine Festschrift für Kuno Fischer dar und ist ein unveränderter Nachdruck der Originalausgabe von 1907.
Dieses Werk enthält Abhandlungen über Psychologie, Naturphilosophie, Logik, Ethik, Rechtsphilosophie, Geschichtsphilosophie, Religionsphilosophie, Ästhetik und die Geschichte der Philosophie.
Autorenporträt
Der bedeutende Philosoph und Philosophiehistoriker Wilhelm Windelband (1848-1915) gilt als Begründer der südwestdeutschen Schule (auch Badische Schule ), die eine Richtung des Neukantianismus darstellt. Nach seiner Promotion bei Hermann Lotze 1870 nahm Windelband als Freiwilliger am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil. Anschließend habilitierte er sich mit vorliegendem Werk "Über die Gewißheit der Erkenntnis". Von der Universität Zürich wechselte er nach Freiburg, von dort nach Straßburg und schließlich nach Heidelberg, wo er den Rest seines Lebens verbrachte und lehrte. Windelbands Hauptaugenmerk galt der Abgrenzung von Natur- und Kulturwissenschaften. Sein wichtigster Schüler war Heinrich Rickert.