Der Marat/Sade von Peter Weiss ist ein politisches Drama, das versucht, sowohl die Gegenwart als auch die Vergangenheit zu verstehen. Auf diese Weise wollte Weiss seine Zeit verändern. Mit der Gegenüberstellung von Marat und de Sade ergeben sich sowohl philosophische als auch politische Fragen, denen die Autorin Christine Huber auf den Grund geht. Sie analysiert diese Diskurse, die im chaotischen Raum einer Irrenanstalt stattfinden. So grenzt sie zum Beispiel Marats Idealismus ab von einem Sozialismus, wie ihn die DDR-Wissenschaftler gerne Marat zuschrieben. Doch auch auf die Standpunkte de Sades, Cordays, Roux`, Coulmiers und der vier Sänger wird eingegangen. Zusätzlich wird die Dramatik des Stücks unter die Lupe genommen. Für sämtliche Diskurse beschreibt die Autorin ihre Bedeutung für die Leserschaft. Außerdem gibt sie eine Übersicht über Weiss` Werk und über die Fassungsgeschichte zum Marat/Sade. Die Ergebnisse entstanden unter Einbezug der einschlägigen Fachliteratur. Viele Zitate, über zehn Seiten Literaturverzeichnis. Das Buch richtet sich an WissenschaftlerInnen, StudentInnen und alle, die gern über die Zukunft nachdenken.