Seitdem in den letzten Jahrzehnten der Reiseverkehr immer größere Dimensionen angenommen hat, ist auch das Interesse für die Schönheiten und Eigentümlichkeiten der Natur bedeutend gestiegen. Einen bevorzugten Platz unter den Lieblingen des reisenden Publikums nehmen seit jeher die Seen ein. Wer einmal längere Zeit an dem Ufer eines Sees verweilt hat, der wird nicht nur allein im Anblick der Wasserfläche und ihrer Umrahmung geschwelgt haben, sondern er wird auch um manche Erfahrung reicher ge worden sein; reizt doch nicht leicht etwas so sehr zur Beob achtung, als gerade das flüssige Element, das Wasser. Neben der landschaftlichen Eigenart sind es haupt sächlich die physikalischen Eigenschaften eines Sees, welche zuerst und zumeist in die Augen fallen, nämlich die an der Oberfläche, die optischen Er Bewegungsvorgänge scheinungen und die thermischen Verhältnisse. Es dürfte daher eine Monographie der Seen in dieser Richtung sehr wohl einem allgemeineren Interesse begegnen. Obwohl die Naturforscher sich schon lange mit den Problemen, welche hier in Betracht kommen, beschäftigen, so ist doch die wissenschaftliche Seenkunde noch ziem lich jung. Früher beschränkte man sich eben auf unzu sammenhängende Beobachtungen, die man gelegentlich an einem See gewann, bis endlich das Bedürfnis erwachte, die Menge der einzelnen Tatsachen unter sich in Verbindung - V- zu bringen, und sich der Mühe unterzog, für bisher unver ständliche Erscheinungen eine Erklärung zu suchen.
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