Der Buchhalter Justus hat einen Umschlag geöffnet. Er war für Rose bestimmt, bei der er zur Miete wohnt. Jetzt plagt ihn sein Gewissen und der Brief bleibt wochenlang unter der Matratze. Als Justus ihn schließlich liest, wird sein Leben anders, das alte verschwindet. Vermutungen, Zweifel und Nachforschungen, die er zunächst auf Roses Leben bezieht, übertragen sich bald unmerklich auf sein eigenes. Dieser Wandel kommt Justus durchaus gelegen. Es ist der Gegenentwurf zu seinem bisher schwunglosen Leben. Wie gerufen eröffnen sich mit Neugier, Zweifeln und einem plötzlich überschwenglichen Gewissen neue Gedankenspiele, Gespräche, Handlungen. Und Justus verändert sich. In grotesker Weise erzählt die Autorin von Sinnsuche und Lebensglück. Bindungen und Abhängigkeiten spielen sich im engen Rahmen erlernter Zwänge ab; Zurückweisungen und Verletzungen auch. Der Roman zeigt Absichten und Versuche jedes Einzelnen, sich aus diesen Umklammerungen zu befreien.
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