Audiovisuelle Bilder prägen unsere Kultur. Gleichzeitig ist es nicht nicht das technisch-formale audiovisuelle Bild, welches einen eigenständigen kulturellen Diskurs eröffnet - vielmehr meinen wir stets das flüchtige Bewegungsbild als konkretes Wahrnehmungserleben, wenn wir von filmischen Bildern sprechen. Für die Filmwissenschaft bedeutet dies, dass ihr eigentlicher Gegenstand im Moment seiner wissenschaftlichen Reflexion so gut wie nie verfügbar ist, sondern in der Beschreibung plastisch gemacht werden muss. Lehrbücher zum filmanalytischen Arbeiten verbleiben daher in der Regel entweder auf der Ebene einer Diskussion einzelner filmtheoretischer Felder, welche für die Analyse audiovisueller Bilder von Bedeutung sind - oder aber sie abstrahieren narrative bzw. formale Strukturen und lassen diese anstatt des eigentlichen Wahrnehmungserlebens zum Gegenstand der Analyse werden. Das vorliegende Buch sucht in der Verbindung philosophischer wie medientheoretischer Zugänge zum Wahrnehmungserleben mit Methoden der systematischen Beschreibung, Visualisierung und Interpretation audiovisueller Kompositionen einen systematischen Zugang zur Analyse der Wahrnehmungsdimension filmischer Bilder zu eröffnen.