Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 2.0, Technische Universität Dresden (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Praktische Philosophie im Ethikunterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: "Ich und noch einmal ich und als Erfüllungshilfe Du. Und wenn nicht Du, dann Du." So oder so ähnlich könnte unser derzeitiges Miteinander umschrieben werden - treffend und doch betroffen machend. Immer mehr Nachrichten ereilen uns, die ein Durchsetzen von Individualinteressen auf Kosten der Gemeinschaft zum Inhalt haben. So werden Steuern hinterzogen, indem sie, am deutschen Fiskus vorbei, in sogenannte "Steueroasen" verlagert werden. Hier spricht sich das Ziel der Geldmaximierung des Einzelnen aus. Was allerdings im Unterton mitschwingt, ist der Missstand unserer Gesellschaft. Jener, der soziale Bindungen aushöhlt und schwächt, Pflichten vergessen und moralische Werte relativ erscheinen lässt. Das kann dann soweit führen, dass eine Gesellschaft unfähig wird, äußeren wie inneren Angriffe standzuhalten. Nun stellt sich die Frage, worin dieser Missstand besteht? Ist es die Überbetonung des Individuums und dessen Rechte, die an dem Desinteresse an Staat, Politik und Gesellschaft Schuld hat? Einen solchen Zusammenhang sieht der K o m m u n i t a r i s m u s jedenfalls als gegeben an. Entstanden in den frühen achtziger Jahren in den USA, findet diese politische Philosophie ihren Ausgangspunkt in der theoretischen Debatte um die Vertragstheorie John Rawls`. Das anhaltende Interesse an jener politisch-philosophischen Strömung erscheint angesichts der bereits erwähnten Schieflage unserer Gesellschaft bzw. der Westlichen im Allgemeinen verständlich und ist daher Grund genug, sich mit dem kommunitären Denken auseinander zu setzen. Im Rahmen der Frage, was den Kommunitarismus in seiner Gesamtheit als politische Philosophie auszeichnet, soll diese Darstellung dreigeteilt werden. Beginnend mit der theoretisch-philosophischen Debatte um die Konstitution des Individuums, wird mithilfe der Überlegungen Michael Walzers eine Brücke zu der praktisch-politischen Relevanz des Kommunitarismus geschlagen. Ohne eine Vollständigkeit beanspruchen zu wollen, soll zumindest bewusst gemacht werden, dass es durchaus einen Zusammenhang zwischen dem übersteigerten Individualismus und der Auflösungstendenz sozialer Bindungen in unserer Gesellschaft gibt.[...]
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.