Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität Salzburg (Fachbereich für Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Wie äußerte sich politische Kritik im Reichs-Ton Walthers von der Vogelweide und vertrat der Dichter dort eine politische Eigenmeinung? Diese soll durch den Primärtext, der unter Zuhilfenahme von Forschungsliteratur analysiert wird, beantwortet und einem abschließenden Fazit unterzogen werden. Um Walthers politische Dichtung genauer analysieren zu können, werden zunächst die Charakteristika der mittelhochdeutschen Sangspruchdichtung betrachtet, worauf im folgenden Kapitel die Lebenswelt des Dichters im römisch-deutschen Reich, die sein literarisches Schaffen mitprägte, beleuchtet wird. Dort begann im Jahr 1198 Walthers politische Dichtung mit dem dreistrophigen Reichs-Ton, den der Dichter im Gefolge des Staufers Philipp von Schwaben, dem Bruder des verstorbenen Kaisers Heinrich IV., dichtete. Dieser wird für die Arbeit als Primärtext herangezogen und in Kapitel 4 einer kritischen Analyse hinsichtlich politischer Aussagen unterzogen. Inhaltlich inszeniert der Dichter sein lyrisches Ich im Reichs-Ton als allwissender Seher, der das politische Geschehen im ¿rîche¿ kritisch betrachtet. Dabei leitet er vom Allgemeinen zum Spezifischen hin, denn der einleitenden Reichsklage folgen in den späteren Strophen immer konkretere politische Aussagen. Dabei stellt sich die Frage, inwiefern eine Auftraggeberschaft oder auch die politische Eigenmeinung des Dichters zum Ausdruck kommen.
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