»Neoliberalismus« wird heute meist einfach mit ungebremstem Kapitalismus gleichgesetzt. Thomas Biebricher weist dagegen auf der Grundlage einer historischen Rekonstruktion nach, dass neoliberales Denken sich nicht nur mit ökonomischen, sondern auch mit politischen Fragen auseinandersetzt. Dieses Denken unterzieht er sodann einer kritischen Analyse und führt vor, welche Rolle die politischen Vorstellungen des Neoliberalismus im heutigen krisengeschüttelten Europa spielen.
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Rezensent Tom Wohlfarth informiert sich beim Politikwissenschaftler Thomas Biebricher über die Ursprünge des Neoliberalismus. Zu den Ordoliberalen hierzulande, zu Hayek und Friedman führt ihn die Darstellung, und zwar gründlicher als vergleichbare Arbeiten, wie der Rezensent anerkennend feststellt. Besonders erscheint Wohlfahrt Biebrichers Blick auf die Gründungsfiguren des Neoliberalismus als durchaus autoritär agierende Ökonomen. Erschütternd deutlich erkennt der Rezensent mit Biebricher, wie der Euroraum sich dem "Austeritätsparadigma" verschrieb und damit autoritären Bewegungen wie der AfD den Boden bereitete.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Solche Untersuchungen haben auch andere unternommen - nicht alle freilich so kenntnisreich wie Biebricher. Sein besonderer Zugriff besteht zudem darin, die frühen Neoliberalen ... als politische Ökonomen ernst zu nehmen ...« Tom Wohlfarth taz. die tageszeitung 20210430