Die mit Thomas Morus einsetzende klassische Utopietradition hat den Geltungsanspruch eines regulativen Prinzips bzw. eines Ideals vertreten. Das änderte sich im 18. Jahrhundert grundlegend. Wie die Aufklärung das Problem praktischer Wirklichkeitsveränderung in den Utopie-Diskurs einbrachte und dabei das 19. Jahrhundert antizipierende Formen der Legitimierung gesellschaftlicher Praxis hervorbrachte, ist das systematische Erkenntnisinteresse der in diesem Band gesammelten Beiträge. Sie sind aus dem Symposion zum Thema "Die Politisierung des Utopischen im 18. Jahrhundert" hervorgegangen, das im…mehr
Die mit Thomas Morus einsetzende klassische Utopietradition hat den Geltungsanspruch eines regulativen Prinzips bzw. eines Ideals vertreten. Das änderte sich im 18. Jahrhundert grundlegend. Wie die Aufklärung das Problem praktischer Wirklichkeitsveränderung in den Utopie-Diskurs einbrachte und dabei das 19. Jahrhundert antizipierende Formen der Legitimierung gesellschaftlicher Praxis hervorbrachte, ist das systematische Erkenntnisinteresse der in diesem Band gesammelten Beiträge. Sie sind aus dem Symposion zum Thema "Die Politisierung des Utopischen im 18. Jahrhundert" hervorgegangen, das im Frühjahr 1995 am Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung in Halle stattgefunden hat. Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Inhalt: M. Neugebauer-Wölk, Zur Einführung. - D. Otto, Platon und die politische Utopie. Zum Ursprung und Modellcharakter utopischen Denkens. - I. Die Konzeptualisierung des Utopischen im Spannungsfeld von Politik und Anthropologie: P. Nitschke, Der doppelte Sieg der Nützlichkeit. Zur Interdependenz von Staatsräson und Utopie in der politischen Theorie der Aufklärung. - R. Saage, Zur Konvergenz von kontraktualistischem und utopischem Denken in Johann Gottlieb Fichtes "Der geschlossene Handelsstaat". - H. Thoma, Erzählte Utopie: Rousseaus "Nouvelle Héloïse". - K.-H. Kohl, Der Gute Wilde der Intellektuellen. Zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte einer ethnologischen Utopie. - J. Garber, Kritik der Utopie. Verräumlichungs- und Verzeitlichungsstrategien der europäischen Spätaufklärung. - II. Utopie und Praxis in der Gesellschaftsbewegung der Aufklärung: R. Schlögl, Alchemie und Avantgarde. Das Praktischwerden der Utopie bei Rosenkreuzern und Freimaurern. - H. Schüttler, Zum Verhältnis von Ideologie, Organisation und Auswanderungsplänen im System der Strikten Observanz. - M. Neugebauer-Wölk, Die utopische Struktur gesellschaftlicher Zielprojektionen im Illuminatenbund. - H. Reinalter, Die Gesellschaftsutopie des Wiener Jakobiners Franz Hebenstreit und der Jesuitenstaat in Paraguay.
Inhalt: M. Neugebauer-Wölk, Zur Einführung. - D. Otto, Platon und die politische Utopie. Zum Ursprung und Modellcharakter utopischen Denkens. - I. Die Konzeptualisierung des Utopischen im Spannungsfeld von Politik und Anthropologie: P. Nitschke, Der doppelte Sieg der Nützlichkeit. Zur Interdependenz von Staatsräson und Utopie in der politischen Theorie der Aufklärung. - R. Saage, Zur Konvergenz von kontraktualistischem und utopischem Denken in Johann Gottlieb Fichtes "Der geschlossene Handelsstaat". - H. Thoma, Erzählte Utopie: Rousseaus "Nouvelle Héloïse". - K.-H. Kohl, Der Gute Wilde der Intellektuellen. Zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte einer ethnologischen Utopie. - J. Garber, Kritik der Utopie. Verräumlichungs- und Verzeitlichungsstrategien der europäischen Spätaufklärung. - II. Utopie und Praxis in der Gesellschaftsbewegung der Aufklärung: R. Schlögl, Alchemie und Avantgarde. Das Praktischwerden der Utopie bei Rosenkreuzern und Freimaurern. - H. Schüttler, Zum Verhältnis von Ideologie, Organisation und Auswanderungsplänen im System der Strikten Observanz. - M. Neugebauer-Wölk, Die utopische Struktur gesellschaftlicher Zielprojektionen im Illuminatenbund. - H. Reinalter, Die Gesellschaftsutopie des Wiener Jakobiners Franz Hebenstreit und der Jesuitenstaat in Paraguay.
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