Joseph Heller ist als beliebter und angesehener Schriftsteller der Nachkriegszeit in Erinnerung geblieben. Er hat nicht nur eine einfallsreiche Reaktion auf die soziokulturellen Ereignisse und Umwälzungen des Nachkriegsjahrzehnts gezeigt, sondern auch auf die Innovationen und Techniken, die die zeitgenössische, postmoderne Zeit kennzeichnen. Hellers Romane mögen so unterschiedlich sein, dass man meinen könnte, sie seien nicht von derselben Feder geschrieben worden. Die Protagonisten - ein rebellischer Soldat, ein depressiver Unternehmensleiter, ein zynischer Hochschulprofessor - könnten in Persönlichkeit, Rolle oder Milieu kaum unterschiedlicher sein. Bei näherer Betrachtung von Hellers Romanen wird jedoch deutlich, dass sie alle einer einheitlichen Weltanschauung entspringen, die die amerikanischen Institutionen und Werte kritisch betrachtet und das, was sie sieht, persifliert: eine Gesellschaft, in der die institutionellen Ordnungskräfte Chaos schaffen und Menschenleben, Freiheit, Identität und Werte zerstören. Die vorliegende Arbeit befasst sich auch mit dem von Michail Bachtin vertretenen Konzept der Polyphonie. Eine Untersuchung von "Catch-22", "Something Happened" und "Good as Gold" zeigt die Merkmale der Polyphonie in den unzähligen Schattierungen und Farben des Lebens.