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Die Beschäftigung mit dem Denken Gaston Bachelards hat uns dazu veranlasst, uns mit der Frage nach der wissenschaftlichen Objektivität in der postmodernen Kultur zu beschäftigen. Der französische Epistemologe ist nämlich im Anschluss an die Neopositivisten der Meinung, dass der zeitgenössischen Wissenschaft die ihr entsprechende Philosophie fehlt. Er macht daraufhin den Irrtum zu einem zentralen Phänomen in der Entwicklung des Denkens. Er überdenkt sogar den Begriff des wissenschaftlichen Phänomens: Was ein Phänomen als wissenschaftlich bezeichnet, ist seine Entfaltung in und durch ein theoretisches Feld, sei es in der Beobachtung oder im Experiment. Von da an zerschlägt er die gesamte traditionelle Auffassung von wissenschaftlicher Objektivität. Für ihn gibt es keine Wahrheit ohne berichtigte Fehler. Die Wissenschaft wird daher im Wesentlichen in Frage gestellt, weil sie konstruiert ist. Wir sind von der Unmittelbarkeit zur Vermittlung übergegangen. Diese Vermittlung ist sowohl instrumentell als auch sozial. Bachelard spricht dann von Objektivierung, d. h. beim wissenschaftlichen Vorgehen ist es das Subjekt selbst, das sein Objekt konstruiert. Es gibt kein Objekt an sich. Damit wollte er "der Vernunft Gründe geben, sich weiterzuentwickeln". Wird er dieses Ziel erreicht haben?