Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich BWL - Investition und Finanzierung, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Das im Vergleich zu den USA geringe Volumen der Venture Capital-Investitionen in Europa ist nicht nur auf schlechtere Rahmenbedingungen sondern insbesondere auch auf interne Faktoren im Sinne von nachteiligen Management- und Investitionsstrategien in der europäischen Venture Capital-Industrie zurückzuführen, die auftretenden Problemen und Herausforderungen im Venture Capital nicht gerecht werden. Probleme und Herausforderungen ergeben sich speziell in der Beziehung zwischen Venture Capitalist und Unternehmensgründer, die im Rahmen der Diplomarbeit anhand der Principal Agent-Theorie erläutert werden. Spezifisch für junge innovative Unternehmen ist hierbei das Ausmaß der auftretenden Informations- und Anreizproblematik: Erfahrungen der Vergangenheit mit dem Unternehmer, der Technologie und dem relevanten Markt gibt es kaum oder überhaupt nicht. Je innovativer das Unternehmen desto schwieriger ist das mit einer Investition verbundene Risiko einzuschätzen. Je jünger und je wachstumsorientierter das Unternehmen ist, desto mehr Entscheidungen sind noch zu treffen und desto mehr Entscheidungsspielraum hat der Unternehmer als Kapitalnehmer, den er auch so nutzen kann, dass er die Interessen des Venture Capitalist als Kapitalgeber verletzt.
Allgemein wird der Unternehmer versuchen, Projekte oder Investitionen durchzuführen, die für ihn einen hohen privaten Nutzen haben, aber nicht zwingend den Unternehmenswert und damit den Nutzen des Venture Capitalist maximieren. Aufgrund des erheblichen Informationsvorsprungs, den der Unternehmer gegenüber dem Venture Capitalist hat, ergibt sich für letzteren nicht nur ein anfängliches Identifikationsproblem, sondern es wird auch schwer, eigennützige Verhaltensweisen des Unternehmers aufzudecken und zu reduzieren.
Für eine Reduzierung der Principal Agent-Problematik bedarf es spezieller Investitions- und Managementstrategien, die ausgedehnte Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen ermöglichen und gleichzeitig ein kooperatives Umfeld schaffen. Derartige Ansätze finden sich insbesondere in der US-amerikanische Venture Capital-Industrie, die weltweit nicht nur die älteste sondern auch die erfolgreichste ist. Für Europa gilt jedoch, dass sie nur in wenigen unabhängigen Venture Capital-Gesellschaften genutzt werden.
Im Rahmen der Diplomarbeit wird gezeigt, dass eine Anwendung derartiger US-amerikanischer Investitions- und Managementstrategien in den weniger entwickelten europäischen Märkten theoretisch möglich ist, um zur Lösung der auftretenden Principal Agent-Problematik beizutragen. Im Vordergrund stehen hierbei die drei folgenden Strategien:
Eine Hands-on Betreuung der Beteiligung, die eine aktive und intensive Involvierung des Venture Capitalist im Unternehmen vorsieht.
Die Spezialisierung auf ein Technologie- oder Branchensegment und auf eine bestimmte Unternehmensphase.
Die gestaffelte Kapitalzufuhr (Staged Capital Infusion) unter Anwendung von Meilensteinen und Convertible Debt Contracts, durch die eine Rationierung und Konditionierung der Kapitalzufuhr erreicht wird.
In europäischen Venture Capital-Märkten, in denen Venture Capital-Finanzierungen von Banken abhängig sind oder durch öffentliche Fördergelder dominiert werden, herrscht eine im amerikanischen Sinne geringe Professionalität vor. Dies trifft insbesondere auf Deutschland zu. Eine Förderung der europäischen Venture Capital-Industrie sollte daher nicht an der Erhöhung staatlicher Subventionen ansetzen sondern zunächst Rahmenbedingungen schaffen, die es unabhängigen, d.h. nicht von Banken dominierten oder von öffentlichen Fördergeldern abhängigen, Venture Capitalists ermöglicht, umfangreiche Finanzmittel...
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Das im Vergleich zu den USA geringe Volumen der Venture Capital-Investitionen in Europa ist nicht nur auf schlechtere Rahmenbedingungen sondern insbesondere auch auf interne Faktoren im Sinne von nachteiligen Management- und Investitionsstrategien in der europäischen Venture Capital-Industrie zurückzuführen, die auftretenden Problemen und Herausforderungen im Venture Capital nicht gerecht werden. Probleme und Herausforderungen ergeben sich speziell in der Beziehung zwischen Venture Capitalist und Unternehmensgründer, die im Rahmen der Diplomarbeit anhand der Principal Agent-Theorie erläutert werden. Spezifisch für junge innovative Unternehmen ist hierbei das Ausmaß der auftretenden Informations- und Anreizproblematik: Erfahrungen der Vergangenheit mit dem Unternehmer, der Technologie und dem relevanten Markt gibt es kaum oder überhaupt nicht. Je innovativer das Unternehmen desto schwieriger ist das mit einer Investition verbundene Risiko einzuschätzen. Je jünger und je wachstumsorientierter das Unternehmen ist, desto mehr Entscheidungen sind noch zu treffen und desto mehr Entscheidungsspielraum hat der Unternehmer als Kapitalnehmer, den er auch so nutzen kann, dass er die Interessen des Venture Capitalist als Kapitalgeber verletzt.
Allgemein wird der Unternehmer versuchen, Projekte oder Investitionen durchzuführen, die für ihn einen hohen privaten Nutzen haben, aber nicht zwingend den Unternehmenswert und damit den Nutzen des Venture Capitalist maximieren. Aufgrund des erheblichen Informationsvorsprungs, den der Unternehmer gegenüber dem Venture Capitalist hat, ergibt sich für letzteren nicht nur ein anfängliches Identifikationsproblem, sondern es wird auch schwer, eigennützige Verhaltensweisen des Unternehmers aufzudecken und zu reduzieren.
Für eine Reduzierung der Principal Agent-Problematik bedarf es spezieller Investitions- und Managementstrategien, die ausgedehnte Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen ermöglichen und gleichzeitig ein kooperatives Umfeld schaffen. Derartige Ansätze finden sich insbesondere in der US-amerikanische Venture Capital-Industrie, die weltweit nicht nur die älteste sondern auch die erfolgreichste ist. Für Europa gilt jedoch, dass sie nur in wenigen unabhängigen Venture Capital-Gesellschaften genutzt werden.
Im Rahmen der Diplomarbeit wird gezeigt, dass eine Anwendung derartiger US-amerikanischer Investitions- und Managementstrategien in den weniger entwickelten europäischen Märkten theoretisch möglich ist, um zur Lösung der auftretenden Principal Agent-Problematik beizutragen. Im Vordergrund stehen hierbei die drei folgenden Strategien:
Eine Hands-on Betreuung der Beteiligung, die eine aktive und intensive Involvierung des Venture Capitalist im Unternehmen vorsieht.
Die Spezialisierung auf ein Technologie- oder Branchensegment und auf eine bestimmte Unternehmensphase.
Die gestaffelte Kapitalzufuhr (Staged Capital Infusion) unter Anwendung von Meilensteinen und Convertible Debt Contracts, durch die eine Rationierung und Konditionierung der Kapitalzufuhr erreicht wird.
In europäischen Venture Capital-Märkten, in denen Venture Capital-Finanzierungen von Banken abhängig sind oder durch öffentliche Fördergelder dominiert werden, herrscht eine im amerikanischen Sinne geringe Professionalität vor. Dies trifft insbesondere auf Deutschland zu. Eine Förderung der europäischen Venture Capital-Industrie sollte daher nicht an der Erhöhung staatlicher Subventionen ansetzen sondern zunächst Rahmenbedingungen schaffen, die es unabhängigen, d.h. nicht von Banken dominierten oder von öffentlichen Fördergeldern abhängigen, Venture Capitalists ermöglicht, umfangreiche Finanzmittel...
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