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Was für ein Schlamassel! Die Prinzessin hat Tennis gespielt und liegt jetzt mit lauter blauen Flecken im Bett. Der trottelige Diener Wolf ist ihr keine Hilfe. Es dauert ewig, bis er eine Wärmflasche findet, was eine Apotheke ist, muss man ihm erst erklären, und zu guter Letzt vergisst er, wo die Prinzessin blaue Flecken hatte - Der Komponist Arnold Schönberg hat seinen Kindern besonders gern Geschichten von einer nörgeligen Prinzessin und ihrem vertrottelten Diener Wolf erzählt. Eine davon ist als Tonaufnahme erhalten und erscheint hier zum ersten Mal - mit herrlich komischen Bildern von Peter Schössow.…mehr

Produktbeschreibung
Was für ein Schlamassel! Die Prinzessin hat Tennis gespielt und liegt jetzt mit lauter blauen Flecken im Bett. Der trottelige Diener Wolf ist ihr keine Hilfe. Es dauert ewig, bis er eine Wärmflasche findet, was eine Apotheke ist, muss man ihm erst erklären, und zu guter Letzt vergisst er, wo die Prinzessin blaue Flecken hatte - Der Komponist Arnold Schönberg hat seinen Kindern besonders gern Geschichten von einer nörgeligen Prinzessin und ihrem vertrottelten Diener Wolf erzählt. Eine davon ist als Tonaufnahme erhalten und erscheint hier zum ersten Mal - mit herrlich komischen Bildern von Peter Schössow.
Autorenporträt
Arnold Schönberg, 1874 in Wien geboren, 1951 in Los Angeles gestorben, war einer der großen Komponisten des 20. Jahrhunderts und ein begabter Maler. Dass er auch ein großartiger Gechichtenerzähler war, wusste bislang nur seine Familie. Im Hanser Kinderbuch erschien 2006 "Die Prinzessin" mit Illustrationen von Peter Schössow.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 25.01.2007

In der Küche der Prinzessin
Der Komponist Arnold Schönberg als Märchenerzähler
Am Nachmittag hat die Prinzessin wie gewöhnlich ihr Tennis-Game mit der Herzogin gespielt . . . Es war Matchball für sie, five to three und Advantage für die Prinzessin.” So beginnt das Märchen Die Prinzessin, das der österreichische Komponist Arnold Schönberg seinen Kindern zu Hause beim Mittagessen erzählt hat. Wenn die Mahlzeit vorbei war, hörte auch das Märchen auf, erst beim nächsten Mittagessen wurde es fortgesetzt. Nuria, die Tochter Arnold Schönbergs erinnert sich jetzt in ihrem Nachwort zur Edition des Märchens ganz genau an ihre Kindertage in Los Angeles: Schönberg und seine Familie lebten von Beginn der Nazi-Herrschaft im kalifornischen Exil, seine drei Kinder sind in Amerika geboren worden.
Schönbergs Kreativität, die sich in der Kunst und im Alltag äußerte, kannte kaum Grenzen. Er komponierte Musik, malte Bilder und schrieb Texte, er entwarf allerlei Maschinen, Spielkarten und Möbel, er spielte leidenschaftlich gern Tennis, und er hatte in den 1920er Jahren die komplizierte Zwölftonmusik erfunden – ein Tönesystem mit Folgen für die Zukunft. Außerdem erzählte er, der späte Vater, seinen Kindern beim Essen gern Märchen. Ein solches Märchen ist jetzt zum ersten Mal in einem Buch veröffentlicht – kurioserweise, muss man sagen, denn es existiert davon kein Text, nur eine Tonbandaufzeichnung. Und der Bilderbuchkünstler Peter Schössow hat Schönbergs Märchen von der Prinzessin und ihrem zerstreuten Diener Wolf mit großformatigen Illustrationen mit abgedunkelten Farben ausgestattet, und so den Personen der Handlung in kräftigen Strichen Gestalt gegeben.
Die Prinzessin ist nur ein kleines, zusammengerafftes Märchen, bei dem die Phantasie des Lesers genug Platz hat, die Bilder und Worte mit näheren Einzelheiten auszustaffieren. Als Schönberg es mit dem Tonbandgerät aufnahm, das ihm seine Schüler geschenkt hatten, war er schon alt und sehr krank. Tochter Nuria, die sich gut an ihren Vater erinnert, „wie er mit großem Vergnügen und Grimassen schneidend die Helden der Geschichte charakterisierte.”, bedauert natürlich, dass manche erzählerischen Details des Märchens verloren gegangen sind: „In meiner Erinnerung ist die Geschichte noch viel lustiger als in der aufgezeichneten Version.”
Wer sich übrigens stärker für diesen besonderen Märchenerzähler interessiert, der einer der großen Komponisten des vergangenen Jahrhunderts war, der findet in dem relativ ausführlichen Begleittext des Musikwissenschaftlers Matthias Henke den Versuch eines lebendigen Porträts dieses Komponisten und Kinderfreundes, Künstlers und Privatmannes Arnold Schönberg. WOLFGANG SCHREIBER
ARNOLD SCHÖNBERG / PETER SCHÖSSOW: Die Prinzessin. Mit einem Nachwort von Nuria Schönberg-Nono. Herausgegeben von Matthias Henke. Carl Hanser Verlag 2006, 64 Seiten, 14,90 Euro.
Illustration aus Arnold Schönberg, Peter Schössow: Die Prinzessin
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.05.2007

Die Prinzessin und ihr Diener: Arnold Schönbergs Märchen

"Er bereitet für seine Kinder die Schulbrote zu: Toast in Schweineschmalz gebraten. Er begleitet sie zu ihren Tennisspielen. Oder er erzählt ihnen selbsterfundene Märchen." So schildert ihn der Musikwissenschaftler Matthias Henke: den Privatmann und Schöpfer der Zwölftonmusik, Arnold Schönberg. Von dem nur wenige wissen, dass er ein begabter Maler war. Und schon gar nichts wusste man bislang von seiner hochentwickelten Begabung als Geschichtenerzähler. Ein biographfisches Detail, das jetzt erstmals zu bewundern ist in Gestalt des (dank einer Tonbandaufnahme erhaltenen) Schönberg-Märchens von der kleinen, Tennis spielenden Prinzessin mit blauen Flecken und ihrem vertrottelten Diener Wolf, der nicht weiß, was eine Apotheke ist.

Im Nachwort zu diesem jetzt sorgfältig ediert vorliegenden Schönberg-Märchen aus den vierziger Jahren des amerikanischen Exils erinnert sich Nuria Schoenberg Nono, Schönbergs Tochter aus zweiter Ehe, dass diese Erzählungen für die Kinder mit den zugehörigen Grimassen und Stimm-Imitationen Schönbergs leider nur dauerten, solange sie aßen. Waren die Teller leer gegessen, endete auch die Geschichte.

Zum Glück liegt das Märchen nun gleichsam als eine unendliche Geschichte vor. Sie fängt nämlich - weil sie so schön ist - am Schluss nicht nur wieder von vorne an. Sie ist unendlich auch durch die Imaginationskraft des Illustrators Peter Schössow. Schössow, der Ende der siebziger Jahre bekannt wurde durch seine Bildergeschichten für die Sendung mit der Maus, gelingt hier das Kunststück, Schönbergs subtiles Gespür für kindlichen Humor listig zu verschränken mit verstörend-schönen Inbildern halbverschollener Paradiese der Kindheit. So lüftet denn zum Beispiel bei Schössow der Schönbergsche Diener spielerisch sein Inkognito und begegnet der Großmutter der Erzählung als ein veritabler Märchenwolf. Wort für Wort verfällt so der Leser (und Vorleser) den magisch illuminierten Umsetzungen der Erzählung in Bilder. Es sind Bilder, die in ein diffus schimmerndes Licht getaucht sind. Ein faszinierendes Märchenbuch also mit illustriertem doppelten Boden - und nicht nur für Kinder.

MANFRED OSTEN

Arnold Schönberg, Peter Schössow: "Die Prinzessin". Herausgegeben von Matthias Henke. Mit einem Nachwort von Nuria Schoenberg Nono. Hanser Verlag, München 2006. 64 S., geb., 14,90 [Euro]. Ab 6 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

In den Augen des Rezensenten Alfred Zimmerlin ist dieses auf einer privaten Tonbandaufnahme von Arnold Schönberg fußende Buch eine hübsche Kindergeschichte mit Mehrwert. Denn dank der zwei die Geschichte der Prinzessin ergänzenden Kapitel erfahre der Leser auch Interessantes über den Schöpfer der Geschichte. Zum einen ist da das "lebensnahe Porträt" des Musikwissenschaftlers Matthias Henke, zum anderen die Erinnerungen von Schönbergs Tochter, die einen Einblick in das Familienleben Schönbergs geben. Und auch das "absurde Märchen", das man sich in der fragmentarischen Hörversion auch auf der Internetseite des Wiener Arnold-Schönberg-Centers anhören kann, hat nach Meinung des Rezensenten Charme - nicht nur dank der sorgfältigen Transkription. Auch die Bebilderung von Peter Schössow sorgt wegen "ihrer humorvollen und unaufdringlichen Ergänzung mit vielen schönen Details" für Spaß beim Rezensenten.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Das Märchen, ... das von der Finesse von Schönbergs Erzählkunst getragen wird, findet in Peter Schössows Bildern eine humorvolle und unaufdringliche Ergänzung mit vielen schönen Details." Alfred Zimmerlin, Neue Zürcher Zeitung, 01.11.06

"Der wie in Sepia getauchte Ton der liebenswürdigen Bilder, die Peter Schössow zur "Prinzessin" geliefert hat, fängt die ferne Zeit ein, die Wärme von Schönbergs Stimme und immer ein feines Lächeln." Guido Graf, Die Welt, 30.09.06