In den bisherigen Ausftihrungen haben wir dargestellt, wie aus der Hypothese des rational handelnden, nutzenmaximierenden Konsumenten ein konsistentes Nachfragesystem abgeleitet werden kann, das samtliche Determinanten der Einkommensallokation er faBt, und welche Eigenschaften dieses Modell aufgrund der Annahmen, die tiber die unterstellte Nutzenfunktion gemacht worden sind, aufweist. Es ist nun an der Zeit zu fragen, ob nicht gerade diese Re striktionen des Modells, das Adding-up-Kriterium, die Homo genitats-, Symmetrie- und Negativitatsbedingung, so unrealistisch sind, daB sie zur Analyse tatsachlichen Konsumentenverhaltens kaum herangezogen werden konnen. Wahrend das Adding-up-Kriterium wohl als eine 'sinnvolle' Modellrestriktion gelten kann, fordern so 'kritische' Annah men wie die Gtiltigkeit der Homogenitats-, Symmetrie- und Nega- 1 tivitatsbedingung zur Kritik geradezu heraus . Empirische Tests jedoch konnten eine eindeutige Ablehnung der Gtiltigkeit der Slutsky-Relationenbisher nicht erbringen. So wurde in einer Untersuchung niederlandischen Datenmaterials 2 von Barten keine der Restriktionen widerlegt. Andere Analysen jedoch lieBen zunachst darauf schlieBen, daB die Slutsky-Bedin- 3 gungen dem beobachtbaren Nachfrageverhalten nicht entsprechen 1 M.Streissler: Theorie des Haushalts, Stuttgart 1974. 2 A.P.Barten: Evidence on the Slutsky Conditions for Demand Equations, The Review of Economics and Statistics 49 (1967), S.77ff. 3 A.P.Barten: Maximum Likelihood Estimation of A Complete System of Demand Equations, European Economic Review 1 (1969), S.7ff.
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