Die Frage nach der Herkunft von Kunstwerken und Artefakten ist nicht erst seit dem Streit um die Ausrichtung des Humboldt Forums in Berlin höchst umstritten. Bénédicte Savoy plädiert im Umgang mit Kunst für eine radikal neue Perspektive, die von den Objekten, ihrer individuellen Biografie und ihrem Weg "zu uns" ausgeht. Dabei wird nicht nur ihre Herkunft transparent gemacht, sondern auch die Kolonial- und Gewaltgeschichte und darüber hinaus in zwei Wörtern die Handels- und Austauschbeziehungen und die wissenschaftlich begründete Neugier, die sie ins Museum brachten. Entgegen der Abschottung…mehr
Die Frage nach der Herkunft von Kunstwerken und Artefakten ist nicht erst seit dem Streit um die Ausrichtung des Humboldt Forums in Berlin höchst umstritten. Bénédicte Savoy plädiert im Umgang mit Kunst für eine radikal neue Perspektive, die von den Objekten, ihrer individuellen Biografie und ihrem Weg "zu uns" ausgeht. Dabei wird nicht nur ihre Herkunft transparent gemacht, sondern auch die Kolonial- und Gewaltgeschichte und darüber hinaus in zwei Wörtern die Handels- und Austauschbeziehungen und die wissenschaftlich begründete Neugier, die sie ins Museum brachten. Entgegen der Abschottung aus Angst vor Restitutionen kann ein solcher Blick zusammenführen und zur Idee eines gemeinsamen Welterbes beitragen.
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Autorenporträt
Bénédicte Savoy, 1972 in Paris geboren, lehrt Kunstgeschichte an der TU Berlin. Ihre Forschungsinteressen sind Kunst und Kulturtransfer in Europa, Museumsgeschichte sowie Kunstraub und Beutekunst. 2016 erhielt sie den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zusammen mit Felwine Sarr wurde Bénédicte Savoy vom Time Magazin zu den 100 einflussreichsten Menschen 2021 gewählt. Hanns Zischler ist Schauspieler, Regisseur, Hörspielsprecher, Übersetzer und Essayist. Er übersetzte Jaques Derridas Grammatologie (zusammen mit Hans-Jörg Rheinberger) und Jean-Luc Godarts Histoire(s) du cinéma. Als Schauspieler spielte er in zahlreichen Produktionen des deutschen und internationalen Autorenkinos, beispielsweise in Wim Wenders Im Lauf der Zeit (1976). Für Matthes & Seitz Berlin verfasste er ein Nachwort zu Jean-Christophe Baillys Fremd gewordenes Land. Streifzüge durch Frankreich . Er lebt seit 1968 in Berlin. Philippa Sissis studierte Kunstgeschichte und Geschichte in Berlin und Paris und ist derzeit Stipendiatin am Graduiertenkolleg 'Manuskriptkulturen in Europa, Asien und Afrika' an der Universität Hamburg. Sie arbeitet dort an dem Dissertationsprojekt Die humanistische Minuskel - Ein Konzept humanistischer Ästhetik in Schrift?
Rezensionen
Der kleine Band ist eine höchst anregende und zeitgemäße Lektüre. Rainald Simon Fixpoetry 20190507
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