Geschult an den griechischen Klassikern, vor allem Demosthenes, und ausgerüstet mit einer enzyklopädischen Bildung, führte Cicero die römische Beredsamkeit zu einer Klassizität, deren Suggestivkraft die forensishcen Erfolge bedingte und ihre bleibende Faszination ausmacht. Die gründlich ausgearbeiteten Reden, seine selbständigste literarische Leistung, zeichnen darüber hinaus ein lebendiges Bild der unruhigen politischen Lage im 1. Jh. V. Chr. Die Übertragung von Manfred Fuhrmann (erstmals in der "Bibliothek der Alten Welt" erschienen) ist selbst schon ein klassisches Werk moderner…mehr
Geschult an den griechischen Klassikern, vor allem Demosthenes, und ausgerüstet mit einer enzyklopädischen Bildung, führte Cicero die römische Beredsamkeit zu einer Klassizität, deren Suggestivkraft die forensishcen Erfolge bedingte und ihre bleibende Faszination ausmacht. Die gründlich ausgearbeiteten Reden, seine selbständigste literarische Leistung, zeichnen darüber hinaus ein lebendiges Bild der unruhigen politischen Lage im 1. Jh. V. Chr. Die Übertragung von Manfred Fuhrmann (erstmals in der "Bibliothek der Alten Welt" erschienen) ist selbst schon ein klassisches Werk moderner Übersetzungskunst. Band 1 der Prozessreden enthält die Reden vor dem Exil: Rede für P. Quinctius Rede für den Schauspieler Q. Roscius Rede für M. Tullius Rede für M. Fonteius Rede für A. Caecina Rede für A. Cluentius Habitus Rede für F. Sulla Rede für L. Flaccus
Marcus Tullius Cicero (106-43 v. Chr.) römischer Staatsmann, Redner und Philosoph, studierte Recht, Rhetorik, Literatur und Philosophie in Rom. Sein Durchbruch als Anwalt und Politiker gelang ihm 70 v. Chr. im Prozess gegen Verres, 64 v. Chr. wurde er gegen Catilina zum Konsul gewählt. Als dieser einen Staatsstreich zum Sturz der Regierung organisierte, deckte Cicero die Verschwörung auf und ließ Angehörige der Gruppe hinrichten. Nach einjährigem Exil wurde er von Pompeius nach Rom zurückgerufen. Cicero wurde am 7. Dezember 43 v. Chr. ermordet.
Manfred Fuhrmann, geboren 1925, studierte Musik, Alte Sprachen sowie Römisches Recht und war von 1962 bis 1990 Professor für Klassische Philologie an den Universitäten von Kiel und Konstanz. Seit 1989 ist er ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Heidelberg. 1990 wurde ihm der Johann-Heinrich-Voss-Preis für die Übersetzung der Reden Ciceros durch die Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt verliehen. Er starb am 12. Januar 2005. Er veröffentlichte u. a. Die antike Rhetorik (1984), Cicero und die römische Republik. Eine Biographie (1989), Rom in der Spätantike (1994), Europas fremd gewordene Fundamente (1995), Seneca und Kaiser Nero. Eine Biographie (1997), Geschichte der römischen Literatur (1999) und Der europäische Bildungskanon des bürgerlichen Zeitalters (1999).
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