Ziel der Untersuchung ist es, ein literarisches Werk zu analysieren, das das von der Umwelt geprägte Individuum und die möglichen Folgen, die sein Verhalten beeinflussen können, zeigt. In diesem Dialog zwischen Literatur und Wissenschaft stellt das analysierte Werk einen Fall des pathologischen Temperaments einer Frau dar, die sich völlig einer Krankheit oder dem Verhängnis hingibt, sich nicht von den Bedürfnissen der Natur zähmen zu lassen. Aus literarischer und psychoanalytischer Sicht untersucht das Werk die katastrophalen Situationen, die durch den Einfluss der Umwelt auf das Individuum entstehen und die Neurose hervorrufen, die die Protagonistin auf ihrer Reise zwischen Delirium, Träumerei und Wahnsinn charakterisiert; es zeigt eine typisch naturalistische Haltung, indem es die tierischen Instinkte bewertet. Literaturwissenschaftliche und psychoanalytische Literaturstudien haben gezeigt, dass die weibliche Figur des Romans einen physischen Organismus darstellt, der vollständig von physiologischen und psychischen Gesetzen beherrscht wird. So gelingt es der naturalistischen Literatur, den Besonderheiten des Szientismus gerecht zu werden, indem sie die Stadien des psychischen Verfalls in dem Maße aufzeigt, wie der menschliche Geist durch die Umwelt verzerrt werden kann.