Ein wichtiger Beitrag zur breiten Diskussion der Pädagogik und Psychologie des Schuleschwänzens in Bildungspolitik, Schule und Gesellschaft. Warum gehen Kinder und Jugendliche manchmal einfach nicht in die Schule? Wie viele Schuleschwänzer sind das überhaupt? Welche Merkmale zeichnen Sie aus? Und vor allem: Was kann man dagegen tun? Auf der Grundlage eines groß angelegten Forschungsprojektes beantwortet die Professorin Margrit Stamm diese wichtigen Fragen: Sie zeigt, dass sich hinter schulabsentem Verhalten komplexe Fragen verbergen und Schuleschwänzen nicht nur eine, sondern viele verschiedene Ursachen hat, die eng miteinander verschränkt sind. Kinder und Jugendliche, die die Schule schwänzen, sind in den seltensten Fällen ausschließlich allein für ihr Tun verantwortlich. Vielmehr kann auch die Schule erheblich dazu beitragen, das Schuleschwänzen noch weiter zu fördern oder aber es in den Griff zu bekommen. Dies ist besonders wichtig vor dem Hintergrund der Tatsache, dass eseinebeachtliche Gruppe massiver Schuleschwänzer gibt, die zwar zu den risikogefährdeten, nicht jedoch immer nur zu den leistungsschwachen Jugendlichen gehören. Auch Hochbegabte können massive Schwänzer sein! Um mit Schuleschwänzern wirksam umgehen zu können, müssen Lehrkräfte, Eltern und Behörden nicht nur Kenntnisse, sondern auch fundierte Handlungsstrategien zur Verfügung haben. Deshalb richtet die Autorin den Blick auf die Strategien, wie das Absentismusproblem präventiv und interventiv angegangen werden kann.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Die rote Warnlampe kann Ernst Horst schon blinken sehen, wenn es ums Schuleschwänzen geht. Nach der Lektüre von Margit Stamms Untersuchung ist ihm als Laien allerdings auch klar, dass es bei diesem Thema viele Grauzonen gibt, schon weil jedes Kind anders ist, wie er schreibt. Für Horst handelt es sich beim Schwänzen um ein kompliziertes Phänomen, das mitunter durch einen "Nebel der Wahrnehmung" verdeckt wird. Was ist ein "massiver" Schulschwänzer? So ganz scheint der Rezensent den im Buch vorgeschlagenen Definitionen jedenfalls nicht zu trauen, Empirie hin oder her. Die dennoch "interessanten" Ausführungen der erziehungswissenschaftlich geschulten Autorin empfiehlt er betroffenen Eltern, Lehrern und Bildungspolitikern gleichermaßen. Weil Stamm "sanftmütig und tolerant" mit dem Thema umgeht und weil das Wechselspiel zwischen den Beteiligten so beleuchtet wird, dass es zum Nachdenken anregt. Eiligen Lesern legt Horst die Zusammenfassung am Ende des Bandes ans Herz.
© Perlentaucher Medien GmbH
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