Zwei Handlungsstränge rasen in diesem Thriller aufeinander zu. Beide Protagonisten treibt ein inneres Feuer, das sie an den Rand der Gesellschaft führt und nur scheinbar der Gerechtigkeit als vielmehr dem nackten Ergebnis der Aufklärung dient. Die Herren nehmen das Morden anderer persönlich, und sie
sind nicht bereit, es einem Mörder durchgehen zu lassen. Während Pierre Nièmans zu einem bizarren…mehrZwei Handlungsstränge rasen in diesem Thriller aufeinander zu. Beide Protagonisten treibt ein inneres Feuer, das sie an den Rand der Gesellschaft führt und nur scheinbar der Gerechtigkeit als vielmehr dem nackten Ergebnis der Aufklärung dient. Die Herren nehmen das Morden anderer persönlich, und sie sind nicht bereit, es einem Mörder durchgehen zu lassen. Während Pierre Nièmans zu einem bizarren Mordfall in die Provinz gerufen wird, nachdem er in Paris während eines Fußballspiels ausgerastet ist, geht Karim Abdouf einem scheinbar harmlosen Einbruch nach. Ihre Wege kreuzen sich in einer abgelegenen Universität in der Nähe von Grenoble. Wie Jean-Christoph Grangé den Plot verschränkt und immer wieder neue Spannung zu erzeugen versteht, zeichnet ihn als ein Könner seines Metiers aus. Gefesselt verfolgt man die Schussfahrt der Ermittler, die nicht bemerken, wie die Bestialität der Morde sie in den Bann zieht. Das überraschende Finale unterstreicht darüber hinaus, daß Grangé weiß, wie Suspense zu konstruieren ist, und es ist ihm nicht einmal vorzuwerfen, daß er seine Geschichte reißerisch aufwertet. Einmal in Fahrt geraten hält sie niemand auf. Ermittler besitzen bei Grangé nie die pfeifenrauchende Überlegenheit eines Maigrets, den messerscharfen Verstand eines Lincoln Rhymes oder die medizinischen Grundkenntnisse einer Maura Isles. Bei Grangé stehen sie mit beiden Füßen im Dreck, überschreiten brutal ihre Kompetenzen und heften sich wie Bluthunde auf die Spur eines Täters. Das macht sie glaubhaft. Das läßt sie verlieren. Das läßt sie im Schatten leben.