Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Methodologie und Methoden, Note: 1,7, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Sozial- und Verhaltenswissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Sobald man beginnt, sich mit qualitativer Forschung zu beschäftigen, kommt man nicht daran vorbei, sich zunächst zumindest gedanklich auch mit quantitativer Forschung auseinander zu setzen. Qualitative Forschung wird selten als für sich allein stehende Forschung gehandhabt, sondern ihre Berechtigung wird immer in Hinblick auf die quantitative Forschung gewertet, verglichen, und dann als berechtigtes Mittel der Datenerhebung angenommen oder verworfen. Meines Erachtens ist dies ein natürlicher Gedankengang während des Einstiegs in die Auseinandersetzung mit qualitativer Forschung, da quantitative Forschung als Forschungsmittel wesentlich präsenter ist und sie in der allgemeinen Wissenschaft eher akzeptiert und praktiziert wird. Auf dem Gebiet der empirischen Sozialforschung mussten sich interpretative Verfahren den Status weitgehender Akzeptanz in hartem Kampf erobern. Zunehmend ist in den Selbstbeschreibungen von Wissenschaftsbetreibenden ein Interesse für beide Möglichkeiten zu finden. Es fällt auf, dass die Zusammenschau der Ansätze vordergründig meist zum Nachteil der qualitativen Forschung ausfällt. Insbesondere gilt dies für den Bereich der Sicherstellung von Qualität. Mittels universeller Gütekriterien versuchen quantifizierende Verfahren ihre Standards festzulegen. Nun, wo die grundsätzliche Unterlegenheit der interpretativen Verfahren kaum mehr behauptet wird, gilt es, ihnen den letzten Anschein von Beliebigkeit zu nehmen. Qualitätssicherung ist für die qualitative Forschung - der ja oft vorgeworfen wird, ihre Ergebnisse nicht wissenschaftlich ausweisen zu können - von großer Bedeutung. Trotz unzähligem Material und Ideen zur Güte qualitativer Forschungsstrategien, herrscht noch immer wenig Einigkeit über einen allgemeingültigen Kriterienkatalog zur Beurteilung qualitativer Arbeiten. Eine Schwierigkeit bei der Formulierung von Standards und Kriterien für die qualitative Forschung ist die Festlegung von präzisen Grenzwerten. Wann ist eine Interpretation ausreichend argumentativ begründet? Wann ist eine Methode ausreichend nah an der natürlichen Umwelt des beforschten Gegenstandes und wann ist der Forschungsprozess intersubjektiv genug um ihn nachvollziehbar zu machen?Um einer Mythenbildung über den Zustand qualitativer Forschung in der Praxis entschieden entgegenzutreten werde ich in der folgenden Arbeit eine aktuelle durchgeführte qualitative Forschungsarbeit genauerer Betrachtung unterziehen.
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