Die Quigleys - sieht so eine normale Familie aus? Lucy will auf einer Hochzeit Blumen streuen, aber auf keinen Fall in einem Kleid, sondern in ihrem geliebten Bienenkostüm. Ihr Bruder Will wünscht sich einen Würgadler zu Weihnachten. Papa tanzt im Bademantel Ballett. Und Mama entdeckt, dass sehr, sehr laute Musik der beste Wecker ist. Die Quigleys muss man einfach mögen. Mal chaotisch, mal verrückt, aber immer zum Kaputtlachen Der ganz normale Familien-Wahnsinn zum Vor- und Selberlesen.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.09.2011Gut und günstig
Taschenbücher
HOLLY-JANE RAHLENS: Mauer-Blümchen. Aus dem Englischen von Sabine Ludwig. Rororo rotfuchs (21607) 2011. 158 Seiten, 6,99 Euro.
Berlin, im November 1989: Die Mauer ist offen und ganz Berlin feiert. Nur Molly, ein Mädchen aus New York, fühlt sich nicht als Teil dieser historischen Nacht. Vor ein paar Monaten war sie mit ihrem Vater, der für ein Jahr zu einer Gastprofessur eingeladen ist, aus New York nach Berlin gekommen. Er hatte gehofft, ein Jahr im Ausland würde seiner Tochter, die sich nach dem Tod ihrer Mutter „hinter eine Wand“ zurückgezogen hatte, gut tun. Doch Molly fühlt sich unter den schicken Berliner Schulkameradinnen wie ein Mauerblümchen und hat so großes Heimweh, dass sie ihren Vater bittet, den Rest des Jahres bei ihrer älteren Schwester in New York verbringen zu dürfen. Vor ihrer Abreise will sie aber noch im Ostteil der Stadt das Geburtshaus ihrer Mutter besuchen. Diese musste 1939 die Stadt zusammen mit ihrer jüdischen Familie verlassen und war nie wieder zurückgekehrt. Auf der S-und U-Bahnfahrt in den Osten kommt Molly mit dem Ostberliner Schauspielstudenten Mick ins Gespräch, der die offene Grenze gerade zu seinem ersten Einkaufsbummel in den Westen genutzt hat. Noch nie ist er einer Amerikanerin begegnet und will von Molly alles über die westliche Welt wissen. Umgekehrt lernt Molly auf dieser Fahrt die absurden Besonderheiten des Ostens kennen. Wir ahnen es: Die beiden verlieben sich und der Begriff „Mauerblümchen“ bekommt für Molly eine ganz neue Bedeutung. Wie schon in ihrem preisgekrönten Jugendroman Prinz William, Maximilian Minsky und ich gelingt es der in Berlin lebenden amerikanischen Schriftstellerin wieder mit Sprachwitz (hervorragend übersetzt von Sabine Ludwig) und großem Verständnis für ihre jugendlichen Helden ihre Leser zu fesseln. Wie nebenbei lässt sie eine Menge Informationen über das Leben in der ehemaligen DDR einfließen. (ab 12 Jahre)
[?]
SIMON MASON: Die Quigleys. Aus dem Englischen von Gabriele Haefs. Mit Illustrationen von Susan Opel-Götz. Carlsen Taschenbuch (1033) 2011. 120 Seiten, 5,95 Euro.
„Papa – Lucy – Mama – Will“ sind die vier Kapitel dieser fröhlichen Familiengeschichte überschrieben. Eine ganz normale Familie, sollte man meinen. Doch weil die vier Quickleys höchst eigenwillige Persönlichkeiten sind, verlaufen die Tage meist dann doch ganz anders als geplant und turbulentes Chaos ist programmiert. Das Besondere an diesem Familienwahnsinn ist aber, dass die Erwachsenen ebenso viel dazu beitragen wie die Kinder, die jede Schwäche ausnutzen und ihren Willen letztlich durchsetzen. So weigert sich Lucy, genannt Pudel, auf der Hochzeit von Mamas Freundin wie die anderen kleinen Mädchen im vorgesehenen blauen Taftkleid mit gestärktem Petticoat Blumen zu streuen, sondern tritt in ihrem geliebten Bienenkostüm auf und erntet unerwarteten Beifall. Oder Will schafft es mit großer Raffinesse, das strikte Haustierverbot der Familie aufzubrechen. Das Schöne aber ist, dass es keine Sieger oder Verlierer gibt in dieser munteren Familie, sondern alle Turbulenzen immer mit einer fröhlichen Versöhnung enden. (ab 8 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
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Taschenbücher
HOLLY-JANE RAHLENS: Mauer-Blümchen. Aus dem Englischen von Sabine Ludwig. Rororo rotfuchs (21607) 2011. 158 Seiten, 6,99 Euro.
Berlin, im November 1989: Die Mauer ist offen und ganz Berlin feiert. Nur Molly, ein Mädchen aus New York, fühlt sich nicht als Teil dieser historischen Nacht. Vor ein paar Monaten war sie mit ihrem Vater, der für ein Jahr zu einer Gastprofessur eingeladen ist, aus New York nach Berlin gekommen. Er hatte gehofft, ein Jahr im Ausland würde seiner Tochter, die sich nach dem Tod ihrer Mutter „hinter eine Wand“ zurückgezogen hatte, gut tun. Doch Molly fühlt sich unter den schicken Berliner Schulkameradinnen wie ein Mauerblümchen und hat so großes Heimweh, dass sie ihren Vater bittet, den Rest des Jahres bei ihrer älteren Schwester in New York verbringen zu dürfen. Vor ihrer Abreise will sie aber noch im Ostteil der Stadt das Geburtshaus ihrer Mutter besuchen. Diese musste 1939 die Stadt zusammen mit ihrer jüdischen Familie verlassen und war nie wieder zurückgekehrt. Auf der S-und U-Bahnfahrt in den Osten kommt Molly mit dem Ostberliner Schauspielstudenten Mick ins Gespräch, der die offene Grenze gerade zu seinem ersten Einkaufsbummel in den Westen genutzt hat. Noch nie ist er einer Amerikanerin begegnet und will von Molly alles über die westliche Welt wissen. Umgekehrt lernt Molly auf dieser Fahrt die absurden Besonderheiten des Ostens kennen. Wir ahnen es: Die beiden verlieben sich und der Begriff „Mauerblümchen“ bekommt für Molly eine ganz neue Bedeutung. Wie schon in ihrem preisgekrönten Jugendroman Prinz William, Maximilian Minsky und ich gelingt es der in Berlin lebenden amerikanischen Schriftstellerin wieder mit Sprachwitz (hervorragend übersetzt von Sabine Ludwig) und großem Verständnis für ihre jugendlichen Helden ihre Leser zu fesseln. Wie nebenbei lässt sie eine Menge Informationen über das Leben in der ehemaligen DDR einfließen. (ab 12 Jahre)
[?]
SIMON MASON: Die Quigleys. Aus dem Englischen von Gabriele Haefs. Mit Illustrationen von Susan Opel-Götz. Carlsen Taschenbuch (1033) 2011. 120 Seiten, 5,95 Euro.
„Papa – Lucy – Mama – Will“ sind die vier Kapitel dieser fröhlichen Familiengeschichte überschrieben. Eine ganz normale Familie, sollte man meinen. Doch weil die vier Quickleys höchst eigenwillige Persönlichkeiten sind, verlaufen die Tage meist dann doch ganz anders als geplant und turbulentes Chaos ist programmiert. Das Besondere an diesem Familienwahnsinn ist aber, dass die Erwachsenen ebenso viel dazu beitragen wie die Kinder, die jede Schwäche ausnutzen und ihren Willen letztlich durchsetzen. So weigert sich Lucy, genannt Pudel, auf der Hochzeit von Mamas Freundin wie die anderen kleinen Mädchen im vorgesehenen blauen Taftkleid mit gestärktem Petticoat Blumen zu streuen, sondern tritt in ihrem geliebten Bienenkostüm auf und erntet unerwarteten Beifall. Oder Will schafft es mit großer Raffinesse, das strikte Haustierverbot der Familie aufzubrechen. Das Schöne aber ist, dass es keine Sieger oder Verlierer gibt in dieser munteren Familie, sondern alle Turbulenzen immer mit einer fröhlichen Versöhnung enden. (ab 8 Jahre)
HILDE ELISABETH MENZEL
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"Der ganz normale Familien-Wahnsinn zum Vor- und Selberlesen.", Ruhr Nachrichten