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Wer lässt ökonomische Modelle zum Einsturz bringen? Die Nerds.
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Sie glauben das nicht? Nach dieser Lektüre über alle Hacker, Piraten und sonstige Nerds werden Sie diese Meinung uneingeschränkt teilen. Die Nerds sind omnipräsent und sie nehmen Rache...
Der Autor illustriert auf unterhaltsame Weise, wie sich unsere Welt längst um Bits und Tweets, um Daten und InformationSethik dreht. Nichts ist erdichtet - alles ist erlebt. Aber Achtung! Für Politiker und Laien kann es gefährlich sein, in die vermeintlich ruhige See der Programmierer, Systementwickler und Prozessoptimierer einzutauchen.
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Die Informationstechnologie zu interdisziplinieren und gemeinsam mit Sozial- und Geisteswissenschaften eine neue Ethik zu entwickeln, die im digitalen Zeitalter bestehen kann, ist ein ziemlich großes Projekt. Zumindest, wenn man es ernst nimmt. Oliver Bendel möchte sich allerdings mit Denkanstößen zu ihm begnügen. Mit gutem Grund, denn das Zeug, eine solche Ethik auch nur in Ansätzen zu liefern, hat "Die Rache der Nerds" absolut nicht. Stattdessen bläst der Schriftsteller und Professor für Wirtschaftsinformatik zum Angriff auf eine nicht weiter ausdifferenzierte, aber sehr stereotype (männlich, pickelig) Gruppe von "Nerds", die, aus Rache für ihr Außenseitertum, nicht an ihrer Expertise rütteln ließen und im blinden Fortschrittsglauben die Maschinen über den Menschen stellten. Weshalb das Buch aus einer langen, "unterhaltsam" dargebotenen Liste mit Dingen und Verhaltensweisen aus der digitalen Welt besteht, die dem Autor nicht gefallen. Aber das alles natürlich gar nicht kulturpessimistisch: Dies und das sei ja auch ganz toll. Die Buchseiten sind geschmückt mit unzähligen QR-Codes, über die man mit einer Smartphone-App weitergehende Informationen abrufen kann. Und die Geschichten im Buch strotzen von solcher Selbstbezogenheit, dass sie sich wie private Blogeinträge lesen. Wenn so die angestrebte Verbindung von Geistes- und Informationswissenschaft aussehen soll, ließe sich gut darauf verzichten. (Oliver Bendel: "Die Rache der Nerds". UVK Verlagsgesellschaft, Konstanz 2012. 296 S., geb., 19,99 [Euro].) reus
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Lesenswert. (news.de, 4.12.12) Ein ausgezeichnet verfasster literarischer Abriss der Informationsgesellschaft und ein Plädoyer nicht nur zur Förderung der InformationSethik, sondern vielmehr auch zur Nutzung der eigenen Reflexionsfähigkeit. Das Buch kann uneingeschränkt empfohlen und jedem nahegelegt werden! (buchbewertungen.blogspot.de, 14. 9. 2012) Bendel ist Nerd und Anti-Nerd in einer Person, begeistert von den digitalen Möglichkeiten und zugleich darüber erschrocken. Seine Kritik ist fundierter als die des Bestseller-Autors Spitzer und mündet in die Forderung nach einer neuen InformationSethik. (Darmstädter Echo. 15.10.2012)