Da die Geschichtsschreibung von Punk eine überwiegend männliche ist, war eine »Rache der She-Punks« längst überfällig. Verfasst wurde diese feministische Abrechnung von keiner geringeren als der Post-Punk-Pionierin Vivien Goldman, die aufgrund ihrer Arbeit als Musikerin und Musikjournalistin eine Insider-Perspektive besitzt. Entlang vier Themenfeldern - Identität, Geld, Liebe und Protest - begibt sich die »Punk-Professorin« auf die Suche nach empowernden Momenten, die Punk speziell für Frauen birgt. Goldman schreibt viele ihrer Punk-Genossinnen in den Kanon hinein; für das Buch hat sie ausführliche Gespräche u. a. mit Patti Smith, Tamar-kali, Poly Styrene und Kathleen Hanna geführt. »Die Rache der She-Punks« zeichnet eine feministische Musikgeschichte, in der die weiblichen Perspektiven im Punk mit all ihren Gemeinsamkeiten und Differenzen ihren Platz finden. Wie sich diese Geschichte anhört, zeigt eine Auflistung thematisch passender Songs zu jedem Kapitel, die den Soundtrack zuGoldmans Ausführungen bilden.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Rezensent Stefan Michalzik spürt die Energie im Buch der Punk-Professorin und Produzentin Vivien Goldman noch bis in die Gegenwart. Wenn Goldman ihre feministische Popgeschichte aufschreibt, vom Post-Punk bis Sleater-Kinney und darüber hinaus, kommen laut Michalzik Viv Albertine, Patti Smith, Gudrun Gut und die indische Sängerin Noma Nazir zu Wort und berichten über Haltung, Geist, Geld und Widerstände in der She-Punk-Bewegung. Stilgeschichtliches erfährt der Rezensent kaum, doch das Thema hat genug Sprengkraft, meint er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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