Mit über neunzig Jahren wendet sich Margarete Mitscherlich, die Grande Dame der deutschen Psychoanalysedie unermüdliche Aufklärerin, mit großer Entschiedenheit nochmals den großen Fragen ihres Lebens zu: Dem Vergessen und Verdrängen und der Unfähigkeit der Deutschen zu trauern; der Emanzipation im weitesten Sinne, also der Befreiung von Denkeinschränkungen, Vorurteilen, Ideologien, aber auch im engeren Sinne der Emanzipation der Frau und ihrer Stellung in der Gesellschaft; den Geschlechterrollen, männlichen und weiblichen Werten.
Zugleich reflektiert Margarete Mitscherlich das Älter- und Altwerden und beschreibt mit großer Offenheit, wie es ihre Sicht auf die Dinge prägt. In einem sehr persönlichen Stück beschreibt sie schließlich mit dem geschulten Blick der Psychoanalytikerin ihr Leben und Lebenswerk. Ein bewegendes Zeugnis lebendiger Zeitgeschichte.
Zugleich reflektiert Margarete Mitscherlich das Älter- und Altwerden und beschreibt mit großer Offenheit, wie es ihre Sicht auf die Dinge prägt. In einem sehr persönlichen Stück beschreibt sie schließlich mit dem geschulten Blick der Psychoanalytikerin ihr Leben und Lebenswerk. Ein bewegendes Zeugnis lebendiger Zeitgeschichte.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Das den vorliegenden Band beschließende, erstaunlich lockere und unglaublich "ehrliche" Interview von Alice Schwarzer mit Margarete Mitscherlich ist in den Augen Ina Hartwigs zur Abrundung unbedingt nötig, weil es zeige, dass die Psychoanalytikerin wesentlich weniger nüchtern ist, als sie sich ansonsten liest. Der Band versammelt Aufsätze und Reden der letzten 15 Jahre und umkreist die Hauptthemen der zum Zeitpunkt der Buchentstehung 92 Jahre alten Autorin, wie die Rezensentin betont. Herausgekommen ist dabei so etwas wie ein "berührendes" Lebensresümee, so Hartwig, die Überzeugendes über die "Schuldgefühle der Frauen", Vages über "die Weiblichkeit" und sehr Mutiges über NS-Ärzte bei Mitscherlich gefunden hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Margarete Mitscherlich ist alt und gescheit und kein bisschen allwissend geworden. Deutschlandradio Kultur 201011