Geheimschriften, Codes und magische Quadrate
Otto von Finkenstein, der alte Rätselgraf und Erbauer von Schloss Finkenstein, soll ein Mörder gewesen sein? Niemals! Anna, Fred und Opa Drechsler, die schon einmal Ottos Spuren gefolgt sind, mobilisieren all ihr Rätselwissen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Und dafür sitzen sie nicht daheim in Finkenstein, sondern reisen quer durch Granada und mitten ins Herz der Alhambra.
Otto von Finkenstein, der alte Rätselgraf und Erbauer von Schloss Finkenstein, soll ein Mörder gewesen sein? Niemals! Anna, Fred und Opa Drechsler, die schon einmal Ottos Spuren gefolgt sind, mobilisieren all ihr Rätselwissen, um der Sache auf den Grund zu gehen. Und dafür sitzen sie nicht daheim in Finkenstein, sondern reisen quer durch Granada und mitten ins Herz der Alhambra.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.05.2010Gut und günstig
Taschenbücher
ANTONIA MICHAELIS: Hier bei uns in Ammerlo. Carlsen Taschenbuch 2010 (916). 142 Seiten, 5,95 Euro.
Dass Antonia Michaelis wunderbar Geschichten erzählen kann, hat sich herum gesprochen, und dass Astrid Lindgren eine ihrer Lehrmeisterinnen ist, kann man aus vielen ihrer Kinderromane heraus lesen. Hier haben wir eine Erzählung, die ein wenig an Bullerbü erinnert, und doch eine ganz eigene, eben eine Antonia Michaelis- Sprache spricht.
Ein Umzugswagen, der über die hölzerne Klappbrücke fährt, die die Insel Ammerlo mit dem Festland verbindet, ist schon Sensation genug, aber als auch noch ein gleichaltriges Mädchen aussteigt, da hält es die 8jährige Luisa nicht länger auf ihrem Wachposten im Kirschbaum. In aller Eile trommelt sie ihre Freunde Aik und Lukas zu einem Treffen in ihrer geheime Höhle am Strand zusammen, um von dem Eindringling zu berichten. Mit von der Partie ist Aiks kleine Schwester Levke und der Hund Herr Moosbach. Doch schon bald gehört Mandy aus Frankfurt mit zur Bande, und der Leser kann nur staunen, was Kinder auf einer so kleinen Insel alles erleben können. Doch ganz ungetrübt ist sie nicht, diese Kinderidylle a la Bullerbü, denn Lukas hat Kummer, weil seine Mutter von ihren angeblichen Reisen nicht zurückkommt, und sein Vater als Fischer nie Zeit für ihn hat. Doch als Lukas mit dem Bus in die nächste Stadt fährt, um von dort mit dem Zug nach Indien zu reisen, wo er seine Mutter vermutet, da organisiert Luisa einen Suchtrupp samt Herrn Moosbach, der den unglücklichen, kleinen Ausreißer schließlich in der großen Stadt aufstöbert.
(Richtig schöne Ferienlektüre für Buben und Mädchen ab 9 Jahre)
[?]
PAULA FOX: Ein Bild von Ivan. Aus dem Amerikanischen von Brigitte Jakobeit. Fischer Schatzinsel 2010. 120 Seiten, 6,95 Euro.
„Ich bekomme normalerweise nichts vorgelesen“, sagte Ivan, der Junge. „Nie.“ Mit dieser lapidaren Aussage beginnt Paula Fox bewegender Roman um den einsamen elfjährigen Ivan, dessen Vater ihn nach dem Tod seiner Frau einer Haushälterin aus Haiti überlässt. Doch als dieser bei einem Maler ein Porträt seines Kindes in Auftrag gibt, ändert sich Ivans Leben dramatisch. Matt, der Maler und die alte Mrs. Manderby, die zum Vorlesen engagiert ist, öffnen ihm eine neue, wunderbare Welt voller Geschichten, Bilder und Zärtlichkeit. Als Höhepunkt darf er mit ihnen für zehn Tage in einem alten Rolls-Royce nach Florida fahren, wo er Geneva kennen lernt, ein Mädchen seines Alters. Von ihr erfährt er zum ersten Mal in seinem Leben, was Freundschaft bedeuten kann, und als Geneva beim Abschied weint, nimmt er mit Erstaunen wahr, dass jemand nur seinetwegen traurig ist. Paula Fox ist eine der wenigen Autorinnen, die für Kinder und Erwachsene schreibt. Niemand würde beim Lesen dieser stillen, poetischen Geschichte vermuten, dass sie in den sechziger Jahren entstanden ist, nichts klingt veraltet in dieser von Brigitte Jakobeit brillant übersetzten Prosa – es ist schlicht Literatur. (ab 10 Jahre)
[?]
MARKUS SPANG: Das Rätsel der Alhambra – Ein Krimi zum Mitraten. Dtv junior (71415) 2010. 240 Seiten, 6,95 Euro.
Kryptologie, Skytale, Steganogramm, Freimaurerchiffre oder Morsealphabet – dieser Ratekrimi gibt sich nicht mit einfachen Rätseln zufrieden und fordert seine Leser ganz schön heraus zum Knobeln, Mitdenken und Kombinieren. Darüber hinaus erzählt er aber auch eine richtig gute Geschichte, die sich in der berühmten maurischen Burg Alhambra im spanischen Grenada abspielt.
Es geht um die Geschwister Fred und Anna samt Opa Drechsler, mit dem man Pferde stehlen kann. Und es geht um den längst verstorbenen Grafen Otto von Finkenstein, der der Nachwelt eine Unzahl von Rätselspuren hinterließ, auf die die drei Rätselfreunde zufällig gestoßen waren und die sie voller Eifer gelöst hatten.
Nun aber geht es um einen Mord, den der Rätselgraf in der Alhambra begangen haben soll. Es versteht sich von selbst, dass die drei diesen Verdacht gegen ihren alten Freund ausräumen müssen. Nur gut, dass sie in Inigo, einem jungen Spanier mit deutscher Mutter, einen Verbündeten finden, der sich in der geheimnisvollen Alhambra bestens auskennt. Weil Inigo ein bisschen in Anna verliebt ist, scheut er kein Risiko, um ihnen zu helfen, all die spannenden Rätsel zu lösen. Mit diesem Buch kann es in den Ferien ruhig mal regnen, schließlich müssen all die kniffeligen Rätsel gelöst werden!
(ab 10) HILDE ELISABETH MENZEL
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
Taschenbücher
ANTONIA MICHAELIS: Hier bei uns in Ammerlo. Carlsen Taschenbuch 2010 (916). 142 Seiten, 5,95 Euro.
Dass Antonia Michaelis wunderbar Geschichten erzählen kann, hat sich herum gesprochen, und dass Astrid Lindgren eine ihrer Lehrmeisterinnen ist, kann man aus vielen ihrer Kinderromane heraus lesen. Hier haben wir eine Erzählung, die ein wenig an Bullerbü erinnert, und doch eine ganz eigene, eben eine Antonia Michaelis- Sprache spricht.
Ein Umzugswagen, der über die hölzerne Klappbrücke fährt, die die Insel Ammerlo mit dem Festland verbindet, ist schon Sensation genug, aber als auch noch ein gleichaltriges Mädchen aussteigt, da hält es die 8jährige Luisa nicht länger auf ihrem Wachposten im Kirschbaum. In aller Eile trommelt sie ihre Freunde Aik und Lukas zu einem Treffen in ihrer geheime Höhle am Strand zusammen, um von dem Eindringling zu berichten. Mit von der Partie ist Aiks kleine Schwester Levke und der Hund Herr Moosbach. Doch schon bald gehört Mandy aus Frankfurt mit zur Bande, und der Leser kann nur staunen, was Kinder auf einer so kleinen Insel alles erleben können. Doch ganz ungetrübt ist sie nicht, diese Kinderidylle a la Bullerbü, denn Lukas hat Kummer, weil seine Mutter von ihren angeblichen Reisen nicht zurückkommt, und sein Vater als Fischer nie Zeit für ihn hat. Doch als Lukas mit dem Bus in die nächste Stadt fährt, um von dort mit dem Zug nach Indien zu reisen, wo er seine Mutter vermutet, da organisiert Luisa einen Suchtrupp samt Herrn Moosbach, der den unglücklichen, kleinen Ausreißer schließlich in der großen Stadt aufstöbert.
(Richtig schöne Ferienlektüre für Buben und Mädchen ab 9 Jahre)
[?]
PAULA FOX: Ein Bild von Ivan. Aus dem Amerikanischen von Brigitte Jakobeit. Fischer Schatzinsel 2010. 120 Seiten, 6,95 Euro.
„Ich bekomme normalerweise nichts vorgelesen“, sagte Ivan, der Junge. „Nie.“ Mit dieser lapidaren Aussage beginnt Paula Fox bewegender Roman um den einsamen elfjährigen Ivan, dessen Vater ihn nach dem Tod seiner Frau einer Haushälterin aus Haiti überlässt. Doch als dieser bei einem Maler ein Porträt seines Kindes in Auftrag gibt, ändert sich Ivans Leben dramatisch. Matt, der Maler und die alte Mrs. Manderby, die zum Vorlesen engagiert ist, öffnen ihm eine neue, wunderbare Welt voller Geschichten, Bilder und Zärtlichkeit. Als Höhepunkt darf er mit ihnen für zehn Tage in einem alten Rolls-Royce nach Florida fahren, wo er Geneva kennen lernt, ein Mädchen seines Alters. Von ihr erfährt er zum ersten Mal in seinem Leben, was Freundschaft bedeuten kann, und als Geneva beim Abschied weint, nimmt er mit Erstaunen wahr, dass jemand nur seinetwegen traurig ist. Paula Fox ist eine der wenigen Autorinnen, die für Kinder und Erwachsene schreibt. Niemand würde beim Lesen dieser stillen, poetischen Geschichte vermuten, dass sie in den sechziger Jahren entstanden ist, nichts klingt veraltet in dieser von Brigitte Jakobeit brillant übersetzten Prosa – es ist schlicht Literatur. (ab 10 Jahre)
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MARKUS SPANG: Das Rätsel der Alhambra – Ein Krimi zum Mitraten. Dtv junior (71415) 2010. 240 Seiten, 6,95 Euro.
Kryptologie, Skytale, Steganogramm, Freimaurerchiffre oder Morsealphabet – dieser Ratekrimi gibt sich nicht mit einfachen Rätseln zufrieden und fordert seine Leser ganz schön heraus zum Knobeln, Mitdenken und Kombinieren. Darüber hinaus erzählt er aber auch eine richtig gute Geschichte, die sich in der berühmten maurischen Burg Alhambra im spanischen Grenada abspielt.
Es geht um die Geschwister Fred und Anna samt Opa Drechsler, mit dem man Pferde stehlen kann. Und es geht um den längst verstorbenen Grafen Otto von Finkenstein, der der Nachwelt eine Unzahl von Rätselspuren hinterließ, auf die die drei Rätselfreunde zufällig gestoßen waren und die sie voller Eifer gelöst hatten.
Nun aber geht es um einen Mord, den der Rätselgraf in der Alhambra begangen haben soll. Es versteht sich von selbst, dass die drei diesen Verdacht gegen ihren alten Freund ausräumen müssen. Nur gut, dass sie in Inigo, einem jungen Spanier mit deutscher Mutter, einen Verbündeten finden, der sich in der geheimnisvollen Alhambra bestens auskennt. Weil Inigo ein bisschen in Anna verliebt ist, scheut er kein Risiko, um ihnen zu helfen, all die spannenden Rätsel zu lösen. Mit diesem Buch kann es in den Ferien ruhig mal regnen, schließlich müssen all die kniffeligen Rätsel gelöst werden!
(ab 10) HILDE ELISABETH MENZEL
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
Mit diesem Buch kann es in den Ferien ruhig mal regnen, schließlich müssen all die kniffligen Rätsel gelöst werden! Hilde Elisabeth Menzel Süddeutsche Zeitung 20100507