Die Selbstauskunft ist die häufigste und in vielen Fällen auch die einzige Möglichkeit, um Daten von Personen zu gewinnen und diese schließlich mit statistischen Methoden auszuwerten. Gerade aber bei sensiblen Fragen zu illegalen oder unmoralischen Thematiken, bei denen die Wahrheit für die befragte Person peinlich oder gar schädigend sein könnte, ist die Bereitschaft, ehrlich zu antworten, jedoch meist sehr gering. Insbesondere dann, wenn die Anonymität der Befragten nicht hinreichend gewährleistet ist. Um der folglich auftretenden Verzerrung bei direkten Befragung entgegenzuwirken, führte Stanley L. Warner 1965 ein neues Interview-Verfahren namens Randomized Response Technik ein, bei der die Umfrage an ein Zufallsexperiment gekoppelt wird. In diesem Buch werden nicht nur die wahrscheinlichkeits- theoretischen Hintergründe dieses Verfahrens erläutert, sondern insbesondere auch deren Entwicklung thematisiert. Ihr Anwendungsfeld erweiterte sich nämlich über die Jahrzehnte bis hin zu kategorialen Fragestellungen und Zusammenhangsanalysen verschiedener Variablen, die mit Randomized Response erhoben wurden.