Ratings sind eines der Kernelemente des Kreditmanagements. Mit ihrer Hilfe werden unter anderem einzelkreditbezogene Risikoprämien und, auf Portfolioebene, Value-at-Risk-Kennzahlen zur Steuerung des unternehmensweiten Kreditrisikos ermittelt. Ferner beeinflussen Ratings einerseits auf mikroökonomischer Ebene beispielsweise die Kreditaufnahme einzelner Unternehmen, während sie andererseits auf makroökonomischer Ebene als länderbezogene Bonitätseinwertungen mitunter Auswirkungen auf die Entwicklung ganzer Volkswirtschaften haben. Die Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit von Ratings sind dabei zwingende Voraussetzungen für die Funktionsfähigkeit der Risikomess- und Steuerungsinstrumente der Kreditinstitute sowie der Finanzmärkte. In der Arbeit wird am Beispiel der Rating-Erstellung der Sparkassen untersucht, welchen Anreizen die Rater bei ihrer Rating-Erstellung unterliegen und in welchen Situationen sie das Rating zu ihren Gunsten verändern. Die Analysen um die umfangreichen Anreiz-, Aufdeckungs- und Kontrollprobleme bei der internen und (quasi) externen Rating-Erstellung liefern Anknüpfungspunkte für zukünftige Untersuchungen und praxisrelevante Fragestellungen.