Auch wenn einem manchmal das Lachen im Halse stecken bleibt: Humor ist die Basis jeder Demokratie! Doch bleiben wir beim Zeitgeist und versuchen wir, uns in die Situation eines Kabarettisten hineinzuversetzen. Galt es früher als Sinn des Kabaretts, den Finger in offene Wunden zu legen und das vom Zeitgeist geplagte Publikum durch ein befreiendes Gelächter von all der angestauten negativen Energie zu entlasten, so funktioniert das heute nicht mehr. Diese Art Kabarett, von der ich sprach, setzt voraus, dass das Publikum zum einen hinreichend mit der Wirklichkeit vertraut ist (was ein Mindestmaß an Intelligenz und Information voraussetzt), zum anderen, dass man auch über sich selbst lachen kann. Versucht doch einmal Euch vorzustellen, dass ein Kabarettist brisante Themen wie die Corona-Politik, die sogenannte Klimakatastrophe, die Political Correctness, die "Gender-Wissenschaft", die sogenannte Energiekrise auf die Bühne bringt und dem Gelächter preisgibt. Er müsste damit rechnen, dass im schlimmsten Falle eine Hälfte des Publikums ihn bejubelt, während die andere ihn mit Buhrufen abwatscht oder gar unter wütendem Protest den Saal verlässt. Nun gut, letzteres würde die Verhältnisse wieder klar erscheinen lassen und unser Kabarettist könnte jetzt entsprechend vom Leder ziehen. Er wüsste die Lacher auf seiner Seite. Ob er an diesem Ort jemals wieder ein Engagement bekommen würde, ist aber fraglich.Ähnlich geht es einem Schreiber satirischer Kolumnen, zum Beispiel mir. Satire, die sich mit dem Zeitgeist gemeinmacht, kommt gequält, zynisch und verächtlich daher. Derartige Satire werdet Ihr in meinen Büchern nicht finden.Anlässe für die hier vorliegenden satirischen Kolumnen waren Ereignisse aus dem Jahr 2022: Corona, der Ukraine Krieg, die Auseinandersetzungen des politischen Establishments mit dem geistigen Widerstand gegen staatliche Willkür und ganz konkret der Einsatz der Weimarer Montagsspaziergänger. Ihnen widme ich dieses Buch.