Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Gattungen, Note: 2,0, Universität Koblenz-Landau (Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Jede Darstellung der Ehe hat es ja mit zwei Partnern zu tun, einem männlichen und einem weiblichen, deren Gemeinschaft bedingt ist durch den sich ergänzenden Gegensatz des Geschlechts. (Rey 1968 nach Heizmann 2006)Auch Arthur Schnitzler beschreibt in seiner Traumnovelle aus dem Jahr 1925 eine Ehegemeinschaft, die von erotischen Wünschen und Abenteuern von Mann und Frau geprägt ist. Die Protagonisten Fridolin und Albertine, gefangen in den Vorstellungen der Ehe und des Familienlebens der damaligen Zeit, haben individuelle Bedürfnisse und Wünsche, werden aber teilweise von den damals geltenden Moralvorstellungen eingeschränkt. Im Verlauf der Novelle werden sie verschiedenen erotischen Abenteuern ausgesetzt, die das Eheleben und die Beziehung der beiden auf die Probe stellen und mit den eben genannten Rahmenbedingungen der damaligen Zeit aneinander geraten. Durch Schuldgefühle und das Leiden unter der Situation der belasteten Ehe kommt es schließlich zur Kommunikation. Nur diese ermöglicht es, die Wünsche mitzuteilen und die Abenteuer des Anderen zu verarbeiten und zu verzeihen (vgl. Rey 1968 zitiert nach Heizmann 2006).Im Folgenden soll zunächst der Frage nachgegangen werden, welche Rolle die beiden Geschlechter in dieser Situation einnehmen und wie sie mit den individuellen Phantasien des Partners umgehen. Dies wird in methodischer Hinsicht mithilfe der Gender-Studien geschehen, welche Geschlechterverhältnisse in vielen wissenschaftlichen Bereichen untersuchen. Der historische Zusammenhang soll zeigen, ob Arthur Schnitzler in der Traumnovelle seine Charaktere bezogen auf ihre Geschlechterrollen zeittypisch wählt.Des Weiteren bietet sich an, diese Aspekte mit der Erzähltheorie zu verknüpfen. In erzähltextanalytischer Hinsicht gibt es mehrere Kategorien, die in Verbindung mit Gender-Studien untersucht werden können. Einige dieser Kategorien werden im Folgenden vorgestellt, wobei hauptsächlich die Raumgestaltung in Bezug auf die Geschlechterrollen auf Schnitzlers Werk übertragen wird.Anhand dieser Ansätze soll letztendlich herausgefunden werden, wie Albertine und Fridolin sich in verschiedenen Situationen und Räumen verhalten und ob sie hierbei typische Rollenmuster einnehmen oder daraus ausbrechen.
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