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Für Ethnologen gibt es heute nicht mehr viel zu entdecken. Um so erfreuter war Nigel Barley, daß bei den Dowayos eine seltene, noch nie von Weißen beobachtete Beschneidungszeremonie stattfinden sollte. Also machte er sich auf nach Kamerun, und dieses kleine Buch, eher Reisebericht als Sachbuch, ist sein Protokoll eines großen Scheitern, das klar macht, welche riesige Lücke zwischen den Träumen von von der heilen Welt der Primitiven und der alltäglichen Wirklichkeit klafft. Tausend Tücken und Widrigkeieten mußte Barley überwinden, mit Geschick und Geldbeutel sich die Sympathie von Lokalbeamten…mehr

Produktbeschreibung
Für Ethnologen gibt es heute nicht mehr viel zu entdecken. Um so erfreuter war Nigel Barley, daß bei den Dowayos eine seltene, noch nie von Weißen beobachtete Beschneidungszeremonie stattfinden sollte. Also machte er sich auf nach Kamerun, und dieses kleine Buch, eher Reisebericht als Sachbuch, ist sein Protokoll eines großen Scheitern, das klar macht, welche riesige Lücke zwischen den Träumen von von der heilen Welt der Primitiven und der alltäglichen Wirklichkeit klafft. Tausend Tücken und Widrigkeieten mußte Barley überwinden, mit Geschick und Geldbeutel sich die Sympathie von Lokalbeamten und Stamesvertrauten sichern; endlos lange Woche des Wartens sucht er mit sinnvoller Forschungsarbeit zu füllen - erfolglos; und als er nach abermals untätigem Ausharren sich endlich am Ziel glaubt, sind es dicke, schwarze haarige Raupen, die der hehren Wissenschaft endgültig den Garaus machen. Keine fröhliche, aber eine unfreiwillig komische Wissenschaft wird hier betrieben.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Dass Wissenschaft so humorvoll sein kann, erlebt Katharina Granzin nicht oft, noch seltener berichte ein Ethnologe freimütig von einer solch misslungenen Expedition. In seinem Reisebericht "Die Raupenplage" erzählt Nigel Barley laut Rezensentin sehr lustig, wie er nach Kamerun ging, um dort ein seltenes Beschneidungsritual der Dowayo mitzuerleben. Um Vertrauen zu gewinnen, bringt er ein Leopardenfellimitat mit, fängt an zu töpfern und stellt die wildesten Theorien auf. Doch die Forschungsreise geht aus wie das Hornberger Schießen, neben vielen Ernüchterungen bringt Barley nicht viel mit nach Hause, nicht einmal seine Tontöpfe, denn die werden in Kamerun bald an andere Ethnologen verkauft. Die Rezensentin hat sich nicht nur glänzend amüsiert, sie ist auch viel klüger geworden, wie sie beeindruckt wissen lässt.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Die witzigste Abrechnung mit der ethnologischen Euphorie. Nigel Barley spießt mit ausgesprochen satirischer Begabung die Lebenslüge seines Fachs auf. Die Geschichte eines Mannes, der auszog, das Fürchten zu lernen.« Frankfurter Allgemeine Zeitung