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Wie entsteht der Glaube an Verschwörungen? Wie werden Verschwörungen erzählt, wie werden sie gedacht? Dominic Angeloch versteht Verschwörungsdenken als eine moderne Denkform: Ihre Urbilder entstammen konkreten historischen Zusammenhängen, lassen sich zugleich aber unendlich variieren und so lange neu kombinieren, bis die Realität sich ihnen fügt. Dabei entsteht eine eigene Ästhetik, die sich in Kultur und Popkultur erprobt und entfaltet. Eine Analyse dieser Ästhetik in Literatur, Film und Musik erlaubt es, das Beteiligungsangebot von Verschwörungserzählungen und damit ihren Erfolg zu…mehr

Produktbeschreibung
Wie entsteht der Glaube an Verschwörungen? Wie werden Verschwörungen erzählt, wie werden sie gedacht? Dominic Angeloch versteht Verschwörungsdenken als eine moderne Denkform: Ihre Urbilder entstammen konkreten historischen Zusammenhängen, lassen sich zugleich aber unendlich variieren und so lange neu kombinieren, bis die Realität sich ihnen fügt. Dabei entsteht eine eigene Ästhetik, die sich in Kultur und Popkultur erprobt und entfaltet. Eine Analyse dieser Ästhetik in Literatur, Film und Musik erlaubt es, das Beteiligungsangebot von Verschwörungserzählungen und damit ihren Erfolg zu verstehen. So gerät eine Logik in den Blick, die beliebige Fakten und Fiktionen zu Mythen verknüpft, die man nur glauben, niemals widerlegen kann. Spätestens an dieser Stelle scheitern die meisten Erklärungsansätze: Als dumm wird abgewehrt, was ein Spektakel für Scharfsinn stiftet, und als verrückt, was den Punkt anzeigt, wo Rationalität an sich selbst irre wird. Angeloch beleuchtet Geschichte und Funktionsweise des Verschwörungsdenkens und klärt, welche Bedürfnisse sich darin wirklich artikulieren, worauf es eigentlich abzielt.
Autorenporträt
Dominic Angeloch, Priv.-Doz. Dr. phil., ist Privatdozent für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Chefredakteur der Monatszeitschrift Psyche. Zeitschrift für Psychoanalyse und ihre Anwendungen (Klett-Cotta Verlag). Nach einem Studium der Philosophie, Romanistik und Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft in Heidelberg, Berlin und Paris promovierte er an der LMU München mit einer Arbeit zur Methodik psychoanalytischer Ästhetik und Gustave Flaubert. 2020 habilitierte er an der Goethe-Universität Frankfurt zur Transformation von Erfahrung in Literatur und von Literatur in Erfahrung, untersucht besonders in den Werken George Orwells (Die Wahrheit schreiben. George Orwell: Entwicklung und Methode seines Erzählens, Berlin 2022) und des britischen Psychoanalytikers Wilfred Bion (Das Zerstörte Erzählen. Wilfred Bions Erkenntnispoetik und die Erfahrung des Ersten Weltkriegs, Darmstadt 2023). Schwerpunkte seiner Arbeit bilden Erzähl- und Erkenntnistheorie sowie die kritische Theorie der Gesellschaft.