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In den traditionellen Massentheorien evoziert das Schlagwort vom 'Aufstand der Massen' die Vorstellung vom Angriff der sprachlosen, grausamen Vielen auf die Standards der Hochkultur. Elias Canettis Masse und Macht stellt in dieser Tradition der Massentheorie als Massenverachtung eine bemerkenswerte Konversionsanstrengung dar. Zwei Jahrzehnte lang hat der Literaturnobelpreisträger an einem Projekt gearbeitet, das das "Massenerlebnis" als ästhetisch-politischen Gegenentwurf zum Konzept des Individuums umschreiben wollte. Vor diesem Hintergrund wird die vielfach beklagte Systemlosigkeit des…mehr

Produktbeschreibung
In den traditionellen Massentheorien evoziert das Schlagwort vom 'Aufstand der Massen' die Vorstellung vom Angriff der sprachlosen, grausamen Vielen auf die Standards der Hochkultur. Elias Canettis Masse und Macht stellt in dieser Tradition der Massentheorie als Massenverachtung eine bemerkenswerte Konversionsanstrengung dar. Zwei Jahrzehnte lang hat der Literaturnobelpreisträger an einem Projekt gearbeitet, das das "Massenerlebnis" als ästhetisch-politischen Gegenentwurf zum Konzept des Individuums umschreiben wollte. Vor diesem Hintergrund wird die vielfach beklagte Systemlosigkeit des Canettischen Textes als rebellische Inszenierung von Massenhaftigkeit gegen Vertextungsmodalitäten der abendländischen Wissenschaftssprache interpretiert. Dabei werden Konturen sichtbar, die in eine anregende Neubestimmung der historischen Verschränkung von Massen und Mächten münden.
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