Diese wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit den Einzelheiten des Arzt-Patienten-Verhältnisses, wobei der Schwerpunkt auf der Erstellung von nosologischen Diagnosen liegt. Es wird die Entwicklung der sozialen Bindung zwischen den genannten Akteuren aufgezeigt, wobei die entscheidenden Gründe für die Verschlechterung des Treueverhältnisses zwischen Arzt und Patient im Mittelpunkt stehen, die schließlich in der hohen Zahl der Klagen im Lande gipfelte, in einem Phänomen, das als Justizialisierung der Medizin bezeichnet wird. Es werden die rechtlichen Grundlagen der ärztlichen Pflicht und die sich daraus ergebende gesetzliche Verantwortungspflicht erörtert, wobei die Hypothesen über die Nichteinhaltung der "legis artis" der Ärzteschaft bei der nosologischen Diagnose behandelt werden. Anschließend werden die Auffassungen verschiedener Fachleute zu den so genannten Berufsfehlern, die im Volksmund als ärztliche Fehler bezeichnet werden, eingehend analysiert, wobei ihre doktrinäre Klassifizierung sowie die Formen und Gründe ihres Auftretens berücksichtigt werden. Besonderes Augenmerk wird auf die konzeptionelle Festlegung der nosologischen Diagnose sowie auf die Möglichkeit von Verstößen bei ihrer Erstellung gelegt.