Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Int. Organisationen u. Verbände, Note: 1,7, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) befindet sich in einer Staatsschulden- und Bankenkrise. Als Ursachen werden auseinandergehende Inflations- und Wachstumsentwicklungen sowie Leistungsbilanzungleichgewichte und eine verfehlte Fiskalpolitik zwischen und von den Mitgliedstaaten der Eurozone identifiziert. Auch aus Sicht der Großtheorien der internationalen Beziehungen wurden bereits Erklärungen abgeliefert. Allesamt versuchen die Antworten der nationalen Regierungen auf die Krise und die damit einhergehenden gewählten policy-Optionen/Reformen nachzuvollziehen. Diese zentralen Reformen der Economic Governance (EcGov) der Eurozone haben stets zum Ziel, den Stabilitäts- und Wachstumspakt (SWP) aus dem Jahre 1997 zu ergänzen und zu festigen. Als wichtiger Baustein wird der ,,Vertrag über Stabilität, Koordinierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Währungsunion'' (SKS-Vertrag) erachtet. Dieser wird auch als Fiskalvertrag oder Fiskalpakt bezeichnet. Diese Arbeit soll sich der zentralen Forschungsfrage widmen: ,,Warum hat sich die policy-Reform mit dem SKS-Vertrag durchgesetzt und warum wurde der Vertrag schließlich beschlossen?''.[...]In dieser Arbeit wird mit theoretischen Rastern aus den internationalen Beziehungen gearbeitet und zunächst zwischen rationalistischen und konstruktivistischen Ansätzen differenziert. Als Vertreter rationalistischer Ansätze wird die hegemonic stability theory (HST) skizziert . Für eine konstruktivistische Perspektive wird das Argument des ,,Neoliberal Policy Consen-sus'' aufgezeigt und in einen modernen Kontext gebracht sowie die duale Diskursanalyse von Vivien Schmidt und Amandine Crespy pointiert aufgezeigt.Im dritten Kapitel wird die EcGov der Eurozone beschrieben. In diesem Abschnitt werden die Kerninhalte des SWP und dessen Reform aus dem Jahre 2005 sowie die wichtigsten Reformen der EcGov seit dem Ausbruch der europäischen Staatsschuldenkrise im Jahre 2009 kurz aufgezeigt. Folgend wird die politics-, policy- und die polity-Dimension des Fiskalpaktes beschrieben. Erstes wird durch Kernforderungen der Bundesrepublik Deutschland (BRD) und Frankreich (FR) , zweites durch die Kerninhalte und drittes durch den rechtlichen Rahmen, veranschaulicht. Im darauf folgenden Kapitel wird die Entstehung und Durchsetzung des Fiskalvertrages aus dem Blickwinkel der drei Theorien aus dem zweiten Kapitel nachvollzogen.
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