In ihrem historischen Roman „Die Reformatorin von Köln“ entführt Bettina Lausen den Leser in das 16. Jahrhundert nach Köln. Die Autorin erzählt sehr anschaulich von den spannenden Erlebnissen der 17-jährigen Brauerstochter Jonata von Menden zu Beginn der Reformation und lässt diesen Roman damit zu
einer interessanten, kurzweiligen Zeitreise werden.
Am Anfang des 16. Jahrhunderts war die Angst…mehrIn ihrem historischen Roman „Die Reformatorin von Köln“ entführt Bettina Lausen den Leser in das 16. Jahrhundert nach Köln. Die Autorin erzählt sehr anschaulich von den spannenden Erlebnissen der 17-jährigen Brauerstochter Jonata von Menden zu Beginn der Reformation und lässt diesen Roman damit zu einer interessanten, kurzweiligen Zeitreise werden.
Am Anfang des 16. Jahrhunderts war die Angst vor dem Fegefeuer sehr groß, der Ablasshandel blühte. In seinen 95 Thesen kritisierte Martin Luther u.a. den Verkauf von Ablassbriefen und spaltet damit die Bevölkerung.
Jonata hat einen Ablassbrief für ihren toten Bruder Lucas gekauft. Aber sie hat Zweifel, ob sie ihn damit vor dem Fegefeuer bewahren kann. Auf einer Geschäftsreise nach Sachsen lernt sie Luther und sein Gedankengut kennen und ist fest entschlossen, dessen Lehre - dass allein durch einen festen Glauben und rechte Buße Gott dem Menschen die Sünden erlassen werde - in Köln zu verbreiten…
Für den Drucker Simon von Werden bricht eine Welt zusammen – sein Vater ist gestorben und bei der Testamentseröffnung erfährt er, dass dieser gar nicht sein leiblicher Vater gewesen ist. Neben der Enttäuschung, sein Leben lang belogen worden zu sein, ist besonders die Angst, die Druckerei und damit seine Existenzgrundlage zu verlieren, sehr groß, denn sein jüngerer Bruder Nickell streckt seine Finger nach dem Erbe aus…
Jonatas Bruder Enderlin ist im Kloster aufgewachsen und neuerdings für die Inquisition tätig. Er hat den Auftrag, Druckereien und Märkte zu besuchen und die Verbreitung von Ketzerschriften zu stoppen. Eine Aufgabe, die Enderlin sehr ernst nimmt…
Der fesselnde Erzählstil von Bettina Lausen hat mich sofort in das Geschehen hineingezogen. Mit ihren detailreichen Beschreibungen und ausführlichen Schilderungen hat die Autorin ein interessantes Bild des damaligen Kölns geschaffen. Schnell war ich mittendrin in einer Welt aus Glaube, Aberglaube, Habgier und Missgunst und habe gespannt das Miteinander und Gegeneinander der Akteure verfolgt.
Bettina Lausen beschreibt alle Figuren durchweg bunt und facettenreich. Jeder Einzelne spielt die ihm zugedachte Rolle ausgezeichnet und selbst kleine Nebenfiguren wirken überzeugend. Es hat mir großen Spaß gemacht, die zahlreichen sehr unterschiedlichen Menschen kennenzulernen und sie durch diese für sie aufregende und manchmal auch sehr gefährliche Zeit zu begleiten.
„Die Reformatorin von Köln“ hat mir, einmal abgesehen von dem etwas überhasteten Schuss, sehr gut gefallen. Der Roman lässt sich angenehm flott lesen und hat mir nicht nur spannende, unterhaltsame Lesestunden beschert, sondern mir zudem interessante Einblicke in das Drucker- und Brauerhandwerk im 16. Jahrhundert ermöglicht.