Seit Beginn der 1990er Jahre ist die Regulierung des Schienenverkehrsmarktes in Deutschland ein wettbewerbspolitisch kontrovers diskutiertes Thema. Im Brennpunkt stehen immer wieder Fragen nach der Trennung von Schienennetz und Transportbetrieb sowie nach den Anforderungen für einen diskriminierungsfreien Marktzutritt. In der Diskussion wird regelmäßig angenommen, dass es sich bei der Schieneninfrastruktur um eine zu öffnende "Essential facility" handelt. Hier setzt die vorliegende Arbeit an: Im Rahmen einer nachfrageorientierten und den Gesamttransportmarkt umfassenden Marktabgrenzung werden zwar durchaus Schienenverkehrsangebote identifiziert, für die eine solche Essential-facility-Situation zutrifft; allerdings sind diese Fälle deutlich in der Unterzahl. Dennoch muss insbesondere für diese Bereiche verhindert werden, dass die Deutsche Bahn AG als dominierender Anbieter mithilfe ihrer vertikal integrierten Unternehmensstruktur Wettbewerber vom Marktzutritt abhält. Dementsprechend leitet die Arbeit auf Basis der Ergebnisse der Marktabgrenzung sowie der Analyse der vertikalen Integration ein ökonomisch effizientes Regulierungsdesign für den Schienenverkehrsmarkt ab.