Das Buch bietet eine umfaasende Abhandlung über die Reichsverfassung als Vorbild und Höhepunkt deutscher Verfassungsgeschichte und deren Verwirklichung im späteren deutschen Rechtsleben.
Es arbeitet den sachlichen Gehalt dieser ersten durch Volkswahl legitimierten deutschen Gesamtstaatsverfassung heraus. Dabei wird neben ihren Vorstellungen zu Föderalismus und Gesamtstaatsorganisation insbesondere das Bauprinzip und die Ausstrahlung ihrer Grundrechte behandelt, die - damals als Verfassungsbegriff entstanden - über eine rein individualistische Grundrechtsdeutung hinausgehen.
Es arbeitet den sachlichen Gehalt dieser ersten durch Volkswahl legitimierten deutschen Gesamtstaatsverfassung heraus. Dabei wird neben ihren Vorstellungen zu Föderalismus und Gesamtstaatsorganisation insbesondere das Bauprinzip und die Ausstrahlung ihrer Grundrechte behandelt, die - damals als Verfassungsbegriff entstanden - über eine rein individualistische Grundrechtsdeutung hinausgehen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.08.1998Hinweis
PAULSKIRCHE. Als 1986 die erste Auflage der Untersuchung von Jörg-Detlef Kühne erschien, kritisierte ein Rezensent den Titel mit einem im akademischen Leben seltenen Einwand: er sei zu bescheiden. Kühne habe ein "Handbuch über die geschichtliche Entwicklung der Grundrechte in Deutschland" vorgelegt. Es belegt die Gründlichkeit des Autors, daß er im umfangreichen Nachwort zur Zweitauflage auch diesen Einwand mit Gründen zurückweist. Sein Titel hat aber auch einen symbolischen Sinn: Die Leistung von Kühnes Buch ist der Vorurteile entkräftende Nachweis, daß die Entwicklung der Grundrechte in Deutschland durch die Verfassung der Paulskirche nicht nur angestoßen, sondern dauerhaft und immer wieder von neuem geprägt worden ist. (Jörg-Detlef Kühne: "Die Reichsverfassung der Paulskirche". Vorbild und Verwirklichung im späteren deutschen Rechtsleben. Zweite, überarbeitete Auflage. Hermann Luchterhand Verlag, Neuwied 1998. 674 S., geb., 158,- DM.) F.A.Z.
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PAULSKIRCHE. Als 1986 die erste Auflage der Untersuchung von Jörg-Detlef Kühne erschien, kritisierte ein Rezensent den Titel mit einem im akademischen Leben seltenen Einwand: er sei zu bescheiden. Kühne habe ein "Handbuch über die geschichtliche Entwicklung der Grundrechte in Deutschland" vorgelegt. Es belegt die Gründlichkeit des Autors, daß er im umfangreichen Nachwort zur Zweitauflage auch diesen Einwand mit Gründen zurückweist. Sein Titel hat aber auch einen symbolischen Sinn: Die Leistung von Kühnes Buch ist der Vorurteile entkräftende Nachweis, daß die Entwicklung der Grundrechte in Deutschland durch die Verfassung der Paulskirche nicht nur angestoßen, sondern dauerhaft und immer wieder von neuem geprägt worden ist. (Jörg-Detlef Kühne: "Die Reichsverfassung der Paulskirche". Vorbild und Verwirklichung im späteren deutschen Rechtsleben. Zweite, überarbeitete Auflage. Hermann Luchterhand Verlag, Neuwied 1998. 674 S., geb., 158,- DM.) F.A.Z.
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