Der Star der polnischen Literatur rappt Nach ihrem Debut Schneeweiß und Russenrot, das von Kritikern und Lesern gleichermaßen gefeiert worden ist, landete Dorota Maslowska mit_ Die Reiherkönigin_ ihren nächsten großen Coup. Ein schonungsloser Rap über den Existenzkampf in der Medien- und Konsumwelt, der mit dem renommierten_ NIKE-_Preis ausgezeichnet wurde.
Der Popsänger Stanislaw Retro ist auf dem absteigenden Ast: Seine Freundin verlässt ihn, die Presse setzt ihm mit verleumderischen Meldungen über sein Sexualleben zu, und der verzweifelte Versuch seines Managers, ihn als Schwulenstar zu verkaufen, misslingt. Der nächste große Hype, der ihn von der Bühne fegen wird, steht bereits in den Startlöchern.
Maslowska sampelt Literatur, Popmusik und Kinderlieder, knöpft sich den Medienjargon vor und entlarvt seine Phrasen. Sie bedient sich der Zitate und Verweise als Material, formt es zu einer neuen Art von Poesie und gießt das alles lässig in den Rhythmus des Rap. Ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann, und das überdrehte und farbige Bild einer beschleunigten Gesellschaft.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Der Popsänger Stanislaw Retro ist auf dem absteigenden Ast: Seine Freundin verlässt ihn, die Presse setzt ihm mit verleumderischen Meldungen über sein Sexualleben zu, und der verzweifelte Versuch seines Managers, ihn als Schwulenstar zu verkaufen, misslingt. Der nächste große Hype, der ihn von der Bühne fegen wird, steht bereits in den Startlöchern.
Maslowska sampelt Literatur, Popmusik und Kinderlieder, knöpft sich den Medienjargon vor und entlarvt seine Phrasen. Sie bedient sich der Zitate und Verweise als Material, formt es zu einer neuen Art von Poesie und gießt das alles lässig in den Rhythmus des Rap. Ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann, und das überdrehte und farbige Bild einer beschleunigten Gesellschaft.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.06.2007Der Reiche frisst, der Arme hat es satt
Dorota Maslowska, der junge Star der polnischen Literatur, hat einen virtuosen Rap-Roman geschrieben, der die Medienwelt Warschaus grell ausleuchtet. Olaf Kühl hat das Großstadtepos frei nachgedichtet.
Von Stefanie Peter
Ginge es nach Polens Erziehungsminister Roman Giertych, so würde auch dieser Titel wohl nie seinen Weg in den Kanon der Pflichtlektüre polnischer Schüler finden. Erst neulich hatte der Scharfmacher von der rechtsklerikalen "Liga Polnischer Familien" verkündet, welche Dichter er von dieser Liste gestrichen und durch nationalistische Literatur oder Papstbiographien ersetzt wissen möchte: Kafka, Goethe, Conrad und Dostojewski gehören dazu, aber auch Gombrowicz und Witkacy, polnische Klassiker der Moderne. Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch. Proteste zwangen den Bildungspolitiker zum Rückzug. Und es sind zugleich die Dichter selbst, die sich an der nationalkatholischen Stimmungsmache der letzten Jahre gerieben und ihr eine starke, eine kompromisslose Literatur entgegengesetzt haben.
"Gern würde sie vergessen" heißt es in Dorota Maslowskas jüngstem Buch, "in welch einem schrecklichen Land sie lebt mit dem seltsamen Namen ,Polen', wo sich aus Versehen vergessene Kriege ständig wiederholen." Und auch ein anderer Protagonist des Textes "Die Reiherkönigin", für den in der deutschen Übersetzung die Gattungsbezeichnung "Ein Rap" angegeben wird, wünscht sich aus seiner Existenz. Sein Name sagt schon alles: Stanislaw Retro. Als Rockmusiker hatte er mal gute Zeiten, ist aber nun bereits lange auf einem Abstieg ins Bodenlose. Längst spielt er nicht mehr auf der Gitarre, sondern nur noch am Rechner, wo es "schieß oder stirb" heißt.
Geld- und Potenzprobleme, die offensichtlichen Spuren des Alters - an Stan Retro ist so ganz und gar nichts chic, auch wenn sein Name mit einem neuerdings geschätzten Modeattribut identisch ist. Für ihn bedeutet "retro" ganz einfach eine Rückwärtsbewegung: weg vom Erfolg und weg vom Glück. Zu Retros größter Schmach geraten Vorwürfe, die einige Weblogger plötzlich gegen ihn erheben: Ein "schwuler Freimaurer" soll er sein, und damit sind auch schon die schlimmsten Eigenschaften miteinander vereint, die einem Mann in Polen angedichtet werden können.
Schließlich fasst Retro einen Plan. Er will seinen Manager Szymon Rybaczko ermorden, der ihn hat fallenlassen und damit für alles erlittene Elend verantwortlich scheint. Und es versteht sich fast von selbst, dass die Abenteuer der Silvesternacht, auf die der Mordplan datiert ist, schließlich anders als geplant verlaufen. Retro bringt die Tat nicht über sich, während gleichzeitig unerkannte Diebe in seine Wohnung einbrechen und alle seine Haushaltsgeräte mitgehen lassen. Dabei wohnt der Exmusiker doch schon in einer gated community. In diesen Tagen ist nichts sicher. Ein schwacher Trost, dass auch der Manager in dieser Nacht als begossener Pudel dasteht. Man hatte einen Eimer mit schwarzer Farbe über seinem Kopf entleert. Szymon hat es ebenfalls nicht leicht. Als der Papst stirbt, fällt er aus allen Wolken, weil er merkt, dass er, an dessen Medienwirkung gemessen, ein ganz ganz kleiner Fisch ist. Eine neue Strategie muss her: Werte und Moral in den Mittelpunkt, fort mit den Plastikfrauen, kein Wort mehr von Sex und Konsum.
Hatte Dorota Maslowska in ihrem 2004 auf Deutsch erschienenen Erstling "Schneeweiß und Russenrot" noch die eigene Herkunft aus der Kleinstadt zum Thema gemacht und die Auswirkungen von Marktwirtschaft und Systemwechsel anhand des Milieus der Männer in Trainingshosen beschrieben, so entwirft sie in "Die Reiherkönigin" ein nicht weniger präzises Bild der heutigen Warschauer Verhältnisse: Die Provinzler sind nun im Zentrum angekommen. Manche erobern die Stadt, andere gehen baden. Maslowska hat ein Großstadtbuch mit gleißendem Licht und harten Schatten geschrieben. Und zeigt darin die Brutalität und Schnelligkeit, die das Gesicht einer globalisierten Metropole prägen.
Im Warschauer Kosmos des dritten Jahrtausends trifft man sich in Shoppingmalls, die Namen wie "Arkadia" tragen, zum Kaffee und stößt allerorten auf die Effekte des noch jungen Medienbetriebs. Produzenten, Stars und Sternchen, Castingshows, während auf der anderen Seite eine ebenso unerträgliche Lobby geschmiedet wird, die dem täglichen Konsumalltag mit Moral und Religion in die Parade fahren will. "Das ist die Alchemie der Stadt: der Reiche frisst, der Arme hat es satt."
Dorota Maslowska kennt all das von innen, und sie beherrscht die Sprache der Milieus, die sie beschreibt. Sie trifft den Slang der Agenturen, den Sound der Werbetexter und weiß, dass manch ein wichtigtuerischer Manager von heute noch gestern Punk oder Anarcho war. Ihr Buch zitiert den Bildungsroman und transportiert ihn in die Narration einer Castingshow. Wie steil Karrieren auf diesem Feld nach oben oder unten laufen, hat Maslowska nach ihrem ersten Roman, der in den Himmel gelobt wurde, am eigenen Leib erfahren. Denn bald schon erhob sich ein Raunen und Gegrummel, die Frage nach dem lange ausgebliebenen zweiten Buch wurde immer lauter. Die literarische Konkurrenz vor der Nase, wurde der jungen Autorin bald unterstellt, nur eine Eintagsfliege gewesen zu sein: "Wojciech Kuczok hat Lesung im Schlesischen Haus. Alles flüstert. Du bist raus."
Sprachakrobatik für den Übersetzer.
Maslowskas neues Buch ist kein Roman, sondern ein Rap, und verdient sich dieses Prädikat durch eine Sprachakrobatik, die Olaf Kühl mehr nachgedichtet als einfach übersetzt hat. Mal fließt die Prosa gleichmäßig dahin, mal nimmt sie Fahrt auf, wird dicht, wo es sich reimt, das Ganze bekommt einen Rhythmus, einen Beat. Laut gelesen, schreit dieser Text geradezu nach starken Temposchwankungen. Und ein Vorleser wäre gut beraten, Markierungen für dramatisches Accelerando und beruhigendes Ritardando einzutragen.
Müßig ist hingegen die Frage, ob durch Kühls Übertragung ins Deutsche originärer Sprachwitz verlorengegangen ist. Das musste nämlich schon deshalb so sein, weil sich der Übersetzer erst gar nicht an der Kopie des Originals versucht hat. Kühl bringt den Resonanzraum der deutschen Sprache und Assoziationsgeschichte zum Klingen. So kann man sich beim Lesen des Satzes "Und im Falle eines Falles können Sie mir eine kleben" an eine uralte Werbung für UHU-Alleskleber erinnert fühlen. Und wenn es heißt "Steh auf jetzt Verdammter, wasch die Erde dir aus dem Gesicht" grüßt die Internationale.
Im Vergleich mit dem polnischen Original lässt sich studieren, wie viel Wortwörtlichkeit verlorenging und wie viel Sprachwitz gewonnen wurde und dass die literarische Leistung, die Kühl mit seiner Übersetzung erbracht hat, nicht hoch genug bewertet werden kann. Zudem ist es gerade der Rückgriff auf teils veraltet anmutende Redensarten und aus der Mode gekommene Wörter, die der Text mit den poetischen Verfahren einer rappenden Jugendkultur gemein hat. "Langer Rede kurze PIN": Man sollte Dorota Maslowska vielleicht einmal gemeinsam mit dem Hamburger Hip-Hopper Jan Delay auftreten lassen. Der textete kürzlich über die Kartoffel und hatte dabei deutsche Spießer im Sinn.
- Dorota Maslowska: "Die Reiherkönigin". Ein Rap. Autorisierte Übersetzung aus dem Polnischen von Olaf Kühl. Illustrationen von Maciej Sienczyk. Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2007. 188 S., br. 9,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Dorota Maslowska, der junge Star der polnischen Literatur, hat einen virtuosen Rap-Roman geschrieben, der die Medienwelt Warschaus grell ausleuchtet. Olaf Kühl hat das Großstadtepos frei nachgedichtet.
Von Stefanie Peter
Ginge es nach Polens Erziehungsminister Roman Giertych, so würde auch dieser Titel wohl nie seinen Weg in den Kanon der Pflichtlektüre polnischer Schüler finden. Erst neulich hatte der Scharfmacher von der rechtsklerikalen "Liga Polnischer Familien" verkündet, welche Dichter er von dieser Liste gestrichen und durch nationalistische Literatur oder Papstbiographien ersetzt wissen möchte: Kafka, Goethe, Conrad und Dostojewski gehören dazu, aber auch Gombrowicz und Witkacy, polnische Klassiker der Moderne. Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch. Proteste zwangen den Bildungspolitiker zum Rückzug. Und es sind zugleich die Dichter selbst, die sich an der nationalkatholischen Stimmungsmache der letzten Jahre gerieben und ihr eine starke, eine kompromisslose Literatur entgegengesetzt haben.
"Gern würde sie vergessen" heißt es in Dorota Maslowskas jüngstem Buch, "in welch einem schrecklichen Land sie lebt mit dem seltsamen Namen ,Polen', wo sich aus Versehen vergessene Kriege ständig wiederholen." Und auch ein anderer Protagonist des Textes "Die Reiherkönigin", für den in der deutschen Übersetzung die Gattungsbezeichnung "Ein Rap" angegeben wird, wünscht sich aus seiner Existenz. Sein Name sagt schon alles: Stanislaw Retro. Als Rockmusiker hatte er mal gute Zeiten, ist aber nun bereits lange auf einem Abstieg ins Bodenlose. Längst spielt er nicht mehr auf der Gitarre, sondern nur noch am Rechner, wo es "schieß oder stirb" heißt.
Geld- und Potenzprobleme, die offensichtlichen Spuren des Alters - an Stan Retro ist so ganz und gar nichts chic, auch wenn sein Name mit einem neuerdings geschätzten Modeattribut identisch ist. Für ihn bedeutet "retro" ganz einfach eine Rückwärtsbewegung: weg vom Erfolg und weg vom Glück. Zu Retros größter Schmach geraten Vorwürfe, die einige Weblogger plötzlich gegen ihn erheben: Ein "schwuler Freimaurer" soll er sein, und damit sind auch schon die schlimmsten Eigenschaften miteinander vereint, die einem Mann in Polen angedichtet werden können.
Schließlich fasst Retro einen Plan. Er will seinen Manager Szymon Rybaczko ermorden, der ihn hat fallenlassen und damit für alles erlittene Elend verantwortlich scheint. Und es versteht sich fast von selbst, dass die Abenteuer der Silvesternacht, auf die der Mordplan datiert ist, schließlich anders als geplant verlaufen. Retro bringt die Tat nicht über sich, während gleichzeitig unerkannte Diebe in seine Wohnung einbrechen und alle seine Haushaltsgeräte mitgehen lassen. Dabei wohnt der Exmusiker doch schon in einer gated community. In diesen Tagen ist nichts sicher. Ein schwacher Trost, dass auch der Manager in dieser Nacht als begossener Pudel dasteht. Man hatte einen Eimer mit schwarzer Farbe über seinem Kopf entleert. Szymon hat es ebenfalls nicht leicht. Als der Papst stirbt, fällt er aus allen Wolken, weil er merkt, dass er, an dessen Medienwirkung gemessen, ein ganz ganz kleiner Fisch ist. Eine neue Strategie muss her: Werte und Moral in den Mittelpunkt, fort mit den Plastikfrauen, kein Wort mehr von Sex und Konsum.
Hatte Dorota Maslowska in ihrem 2004 auf Deutsch erschienenen Erstling "Schneeweiß und Russenrot" noch die eigene Herkunft aus der Kleinstadt zum Thema gemacht und die Auswirkungen von Marktwirtschaft und Systemwechsel anhand des Milieus der Männer in Trainingshosen beschrieben, so entwirft sie in "Die Reiherkönigin" ein nicht weniger präzises Bild der heutigen Warschauer Verhältnisse: Die Provinzler sind nun im Zentrum angekommen. Manche erobern die Stadt, andere gehen baden. Maslowska hat ein Großstadtbuch mit gleißendem Licht und harten Schatten geschrieben. Und zeigt darin die Brutalität und Schnelligkeit, die das Gesicht einer globalisierten Metropole prägen.
Im Warschauer Kosmos des dritten Jahrtausends trifft man sich in Shoppingmalls, die Namen wie "Arkadia" tragen, zum Kaffee und stößt allerorten auf die Effekte des noch jungen Medienbetriebs. Produzenten, Stars und Sternchen, Castingshows, während auf der anderen Seite eine ebenso unerträgliche Lobby geschmiedet wird, die dem täglichen Konsumalltag mit Moral und Religion in die Parade fahren will. "Das ist die Alchemie der Stadt: der Reiche frisst, der Arme hat es satt."
Dorota Maslowska kennt all das von innen, und sie beherrscht die Sprache der Milieus, die sie beschreibt. Sie trifft den Slang der Agenturen, den Sound der Werbetexter und weiß, dass manch ein wichtigtuerischer Manager von heute noch gestern Punk oder Anarcho war. Ihr Buch zitiert den Bildungsroman und transportiert ihn in die Narration einer Castingshow. Wie steil Karrieren auf diesem Feld nach oben oder unten laufen, hat Maslowska nach ihrem ersten Roman, der in den Himmel gelobt wurde, am eigenen Leib erfahren. Denn bald schon erhob sich ein Raunen und Gegrummel, die Frage nach dem lange ausgebliebenen zweiten Buch wurde immer lauter. Die literarische Konkurrenz vor der Nase, wurde der jungen Autorin bald unterstellt, nur eine Eintagsfliege gewesen zu sein: "Wojciech Kuczok hat Lesung im Schlesischen Haus. Alles flüstert. Du bist raus."
Sprachakrobatik für den Übersetzer.
Maslowskas neues Buch ist kein Roman, sondern ein Rap, und verdient sich dieses Prädikat durch eine Sprachakrobatik, die Olaf Kühl mehr nachgedichtet als einfach übersetzt hat. Mal fließt die Prosa gleichmäßig dahin, mal nimmt sie Fahrt auf, wird dicht, wo es sich reimt, das Ganze bekommt einen Rhythmus, einen Beat. Laut gelesen, schreit dieser Text geradezu nach starken Temposchwankungen. Und ein Vorleser wäre gut beraten, Markierungen für dramatisches Accelerando und beruhigendes Ritardando einzutragen.
Müßig ist hingegen die Frage, ob durch Kühls Übertragung ins Deutsche originärer Sprachwitz verlorengegangen ist. Das musste nämlich schon deshalb so sein, weil sich der Übersetzer erst gar nicht an der Kopie des Originals versucht hat. Kühl bringt den Resonanzraum der deutschen Sprache und Assoziationsgeschichte zum Klingen. So kann man sich beim Lesen des Satzes "Und im Falle eines Falles können Sie mir eine kleben" an eine uralte Werbung für UHU-Alleskleber erinnert fühlen. Und wenn es heißt "Steh auf jetzt Verdammter, wasch die Erde dir aus dem Gesicht" grüßt die Internationale.
Im Vergleich mit dem polnischen Original lässt sich studieren, wie viel Wortwörtlichkeit verlorenging und wie viel Sprachwitz gewonnen wurde und dass die literarische Leistung, die Kühl mit seiner Übersetzung erbracht hat, nicht hoch genug bewertet werden kann. Zudem ist es gerade der Rückgriff auf teils veraltet anmutende Redensarten und aus der Mode gekommene Wörter, die der Text mit den poetischen Verfahren einer rappenden Jugendkultur gemein hat. "Langer Rede kurze PIN": Man sollte Dorota Maslowska vielleicht einmal gemeinsam mit dem Hamburger Hip-Hopper Jan Delay auftreten lassen. Der textete kürzlich über die Kartoffel und hatte dabei deutsche Spießer im Sinn.
- Dorota Maslowska: "Die Reiherkönigin". Ein Rap. Autorisierte Übersetzung aus dem Polnischen von Olaf Kühl. Illustrationen von Maciej Sienczyk. Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 2007. 188 S., br. 9,95 [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"So ein Talent erscheint nur einmal in einer Generation." - Andrzej Stasiuk
"Dieses Buch ist ein Glücksfall, ein Drogentrip als Sprach- und Gedankenrausch: Billiger war solch hochkonzentrierter Stoff selten zu haben." - Richard Kämmerlings, FAZ
"Diesen Debütroman soll eine Abiturientin geschrieben haben?" - Volker Hage, Spiegel
"Autoscooterfahren zwischen Buchdeckeln." - Süddeutsche Zeitung
"Schnell wie die Kugeln eines Flipperautomaten." Frankfurter Rundschau
"Ein Ausnahmetalent." - Johanna Adorján, FAS
"Dieses Buch ist ein Glücksfall, ein Drogentrip als Sprach- und Gedankenrausch: Billiger war solch hochkonzentrierter Stoff selten zu haben." - Richard Kämmerlings, FAZ
"Diesen Debütroman soll eine Abiturientin geschrieben haben?" - Volker Hage, Spiegel
"Autoscooterfahren zwischen Buchdeckeln." - Süddeutsche Zeitung
"Schnell wie die Kugeln eines Flipperautomaten." Frankfurter Rundschau
"Ein Ausnahmetalent." - Johanna Adorján, FAS
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Das Warten auf Dorota Maslowskas zweiten Roman hat sich offenbar gelohnt: Stefanie Peter weiß gar nicht, wen sie zuerst loben soll. Die souveräne polnische Jungautorin Maslowska oder ihren kongenialen Übersetzer Olaf Kühl, der dem als Rap titulierten Roman in der deutschen Version sogar zu mehr Wortwitz verhelfe als dem Original. So erinnert die Prosa Rezensentin Peter mal an eine UHU-Werbung und mal an sozialistische Parolen, und die Sprache besitzt einen "Beat", der geradezu nach einem Vorleser schreie. Herausgekommen ist ein genaues Bild der jungen Hippen im Warschau des neuen Jahrtausends, ein "Großstadtbuch mir gleißendem Licht und harten Schatten".
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Ein gereiftes Wunderkind« 3sat