Die Erde im Jahr 2191: Nach einer verheerenden Zeit von Kriegen, Seuchen und Klimakatastrophen führt die künstliche Intelligenz "Askit" die letzten Überlebenden in eine Ära des Friedens. Elite der neuen Welt sind die von Askit ständig überwachten "Reinsten", die als Wissenschaftler für die Regeneration des Planeten arbeiten.Eve Legrand wird von der KI in der wichtigsten Prüfung ihres Lebens als Reinste anerkannt. Doch anstatt ausgewählt zu werden, wird sie ohne Erklärung verstoßen. Ihr bleibt nur die Flucht in die Zonen, die nicht von "Askit" kontrolliert werden. Eve wird dort mit einer Wirklichkeit konfrontiert, die ihre gesamten Werte und Vorstellungen radikal infrage stellt.
buecher-magazin.deWenn eine politische Partei vorschlägt, in Kantinen einmal pro Woche kein Fleisch zu servieren, warnen Konservative gern vor einer "Ökodiktatur". Die nahe Zukunft, in der "Die Reinsten" spielt, kommt solchen Angstvorstellungen nahe. Im fortschreitenden 21. Jahrhundert übergaben die Mächtigen des Planeten alle Regierungsgewalt der künstlichen Intelligenz Askit. Askit teilt die Menschen nach moralischer Reinheit ein. Besonders kluge und empathische Exemplare lernen und forschen in komfortablen weißen Hightech-Städten. Wer sich weigert, seine Psyche durchleuchten zu lassen, lebt mit den Durchschnittsmenschen in idyllischen, nachhaltigen Siedlungen. Verstoßene ziehen durch die Wildnis, die große Teile der zerstörten Erde bedeckt. Die Meeresbiologin Eve Legrand ist eine der Reinsten. Kurz vor ihrer Initiation in die wissenschaftliche Elite wird ihr Vertrauen in Askit erschüttert, als ihre engsten Vertrauten verstoßen werden. Die Fragestellung, der Hansen sich hier widmet, ist drängend, sein Gesellschaftsentwurf interessant. Leider gelingt es ihm nicht, Figuren zu zeichnen, mit denen man Zeit verbringen will. Standardcharaktere unterhalten sich in gedrechseltem Spannungsroman-Wissenschaftssprech. Die Welt, die Hansen entwirft, zu entdecken, ist spannend, aber er hätte seine Ideen besser kleiden müssen.
© BÜCHERmagazin, Elisabeth Dietz (ed)
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"In seinem Roman "Die Reinsten" entwirft Autor Thore D. Hansen eine Zukunft, in der eine künstliche Intelligenz die Menschen zu einer homogenen, psychisch kontrollierten Masse formt, um so den Planeten zu retten." (Tor-Online, 28.02.2019) ""Die Reinsten" nur als Science Fiction einzuordnen wird dem Roman nicht gerecht. Denn er ist auch außerhalb der Freunde dieses Genres eine unbedingte Leseempfehlung. Ein Buch, das sich nicht einfach so nebenbei lesen lässt. Denn so komplex die Welt ist, die hier beschrieben ist, so sehr wird man auch selbst beim Lesen gefordert, diese Welt zu verstehen um sich der Spannung richtig hingeben zu können." (LiteraturBlog, 04.03.2019) "Ein spannender Roman über Klimawandel, künstliche Intelligenzen und das Menschsein." (Buch-Magazin, 03/2019) "Hansen ist sehr ambitioniert; er lässt seinen Roman in einen Angriff auf heutige Internetgiganten münden, denen er Schuld an der künftigen Misere gibt, und in einen sehr emotionalen, moralischen Appell." (Diwan - Das Büchermagazin, 02.06.2019) "Hansen beschreibt Einzelschicksale in der 'schönen neuen Welt' der KI jenseits von Gesundheitsrobotern und autonomen Fahren." (Naturfreundin) "Hansen setzt damit in der gerade beginnenden Debatte, wie Künstliche Intelligenz für nachhaltige Entwicklung genutzt werden kann, wichtige Akzente." (RIFF-Reporter, 02.07.2019)