Dieser Roman beschwört die Erinnerung an eine Jugend, an ein turbulentes jüdisches Familienleben in Los Angeles, New York, Wien und Berlin. Gustav, der diese Geschichte erzählt, der Historiker werden wollte und sich nun als Pelzhändler betätigt, erinnert sich vor allem an seinen Vater, Ludwig Rubin, der Naturwissenschaftler und rund um den Erdball gefragter Publizist war, ein Monstrum an Vitalität. Marcuse, Adorno und Canetti waren in Gustavs Elternhaus zu Gast, Fritz Lang ebenso wie Charlie Chaplin. Ausgelaugt, am Rand des Geschehens: Gustav.
Ein tatkräftiger, berühmter Mann und sein Sohn - kaum je ist diese schwierige Konstellation mit größerer Offenheit, Zuneigung und literarischer Sensibilität dargestellt worden. Für immer mitgerissen, geprägt und auch geschwächt, findet der Sohn eine Sprache für ein Buch, das wohl einzigartig dasteht in der Literatur unserer Tage.
Ein tatkräftiger, berühmter Mann und sein Sohn - kaum je ist diese schwierige Konstellation mit größerer Offenheit, Zuneigung und literarischer Sensibilität dargestellt worden. Für immer mitgerissen, geprägt und auch geschwächt, findet der Sohn eine Sprache für ein Buch, das wohl einzigartig dasteht in der Literatur unserer Tage.
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Peter Stephan Jungks Roman zu beschreiben, damit tut sich der höchst zufriedene Jochen Jung schwer, denn die hier beschriebenen Konstellationen und Beziehungen passen einfach "in keine Kiste, sprengen sie vielmehr". Der amerikanische Jude Gustav wird, als er mit seiner Mutter in einem riesigen Stau steht, von der Erinnerung an den verstorbenen Vater übermannt, einen erfolgreichen Wissenschaftler und Autor. Das geschieht mit einer solchen Wucht, "wie wir es in noch keinem der zahllosen Vaterbeschwörungsbücher je gelesen haben", beteuert der Rezensent. Jung "schlottert" mit Gustav, als der sich auf die mentale Spurensuche nach seinem Vater gemacht, der nur nach seinen eigenen Regeln gelebt hat und damit offensichtlich eine schwere Bürde für seine Umgebung war. Alles in allem ist dies wohl eine "pathetische" Geschichte, gesteht der Rezensent, der aber der Literatur überhaupt ein gewisses Maß an Pathos zusprechen möchte, gerade dann, wenn sie so "gut erzählt" ist wie hier.
© Perlentaucher Medien GmbH
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