Die Zeitspanne der 107 vorgestellten Rektoren reicht vom katholischen Theologen Johann Hyacinth Kistemaker, der 1792 noch Goethe bei dessen Besuch in Münster traf und der 1826 erster Rektor der damaligen Akademie wurde, bis hin zur Rechtswissenschaftlerin Ursula Nelles, die von 2006 bis 2016 an der Spitze der Universität stand. Bedeutende Gelehrte hatten das Amt inne, so der Mathematiker Eduard Heis, der Physiker Wilhelm Hittorf, der katholische Theologe Joseph Mausbach, der Althistoriker Otto Seeck, der Chemiker Rudolf Schenck, der katholische Theologe Hermann Volk, der später zum Mainzer Bischof und Kardinal aufstieg, oder der Philosoph Joachim Ritter. Darüber hinaus geht es in der Darstellung um Ansehen und Geltung des Rektorenamtes, um das Verhältnis der Universität zur Stadt, um Tradition und Identität der Hochschule und nicht zuletzt um die politisierte "Alma mater" vor dem Hintergrund deutscher Umbrüche von 1871 bis 1945. In den Viten der 107 Professoren offenbart sich aber nicht nur die Geschichte münsterscher Gelehrsamkeit in fast 200 Jahren, sondern auch die Entwicklung ihres Wirkungsortes selbst. Dieser verdankt seiner Universität sehr viel, umgekehrt jedoch nicht weniger. Münster erwuchs ein Imagegewinn, um den andere Städte sie beneiden. In dem Band werden zudem die Kuratoren und Kanzler vorgestellt. Namhafte Repräsentanten der preußischen Staatsadministration übten in ihrer Funktion als Oberpräsidenten der Provinz Westfalen die Aufsicht über Forschung und Lehre aus.