Wirtschaftliche Über- und Unterentwicklung, Dependenz und Freiheitsdrang, Ernährungs- und Umweltkrise, Rohstoffkonkurrenz und atomare Drohung markieren die grösste Herausforderung der Menschheit in ihrer Geschichte. Der empiristische Ansatz der Humanwissenschaften, von denen man Erhellung und Weisung erwartet, blendet die entscheidende Dimension existenzlenkender Seinsbegründungen aus. Die Theologie könnte von ihrer eigenen Sache her diese Dimension angehen, wenn ihre Relevanz nicht einerseits durch den eschatologischen Charakter des im Wort angekündigten Heils, andererseits durch die modernen Manifestationen der Heillosigkeit, die nach massiven Strukturänderungen rufen, in Frage gestellt wäre. Diese Arbeit versucht, eine gesellschaftlich relevante Theologie des Wortes zu entwerfen, ihre Relevanz in den Forschungsbereichen der Entwicklungswissenschaften nachzuweisen und damit ihren Ort in der interdisziplinären Bemühung um diesen Problemkomplex zu bestimmen.