Marktwirtschaft bedeutet mehr als die Ordnung der Ökonomie. Was genau dieses 'Mehr' der Marktwirtschaft ausmacht, wird entlang des ökonomisch zentralen Aspektes des Arbeitens beschrieben. Die verbundenen Fragen werden religionsökonomisch aufgeschlossen.Die Religionsökonomie beschreibt den Schnittbereich von Religion und Wirtschaft. Dieser neue Forschungsbereich wird zunächst systematisiert. Im Anschluss entsteht ein theoretisch-methodischer Rahmen, um den Einfluss von Religion auf ökonomische Verhaltensweisen zu erforschen. Dieser Rahmen wird auf den Gegenstandsbereich marktwirtschaftlicher Arbeit angewendet. Anhand einer Quellenuntersuchung wird das mentale Modell Martin Luthers zur Deutung von Arbeit dargestellt und mit Arbeitsdeutungen der gegenwärtigen Marktwirtschaft in Bezug gesetzt. Der Vergleich mit lutherischen Arbeitsdeutungen macht Analogien der gegenwärtigen Marktwirtschaft zu Religion sichtbar. Es wird deutlich, dass Arbeit mehr ist, als es auf den ersten Blick scheint.