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The Religions of the Present Day. History and Belief. Ed. by Peter Antes (Text in German) This book provides a survey of the major present-day religions, considering their beliefs, their growth, and the problems they face. In addition to the basic facts, acknowledged experts offer a brief historical overview. The following religions are represented in this volume: Judaism, Christianity, Islam, Bahaism, Hinduism, Sikhism, Zoroastrism, Buddhism, Chinese religions and Shintoism. The book concludes with two contributions to ethnic and new religions, introducing individual religious traditions and…mehr

Produktbeschreibung
The Religions of the Present Day. History and Belief. Ed. by Peter Antes (Text in German) This book provides a survey of the major present-day religions, considering their beliefs, their growth, and the problems they face. In addition to the basic facts, acknowledged experts offer a brief historical overview. The following religions are represented in this volume: Judaism, Christianity, Islam, Bahaism, Hinduism, Sikhism, Zoroastrism, Buddhism, Chinese religions and Shintoism. The book concludes with two contributions to ethnic and new religions, introducing individual religious traditions and movements in order to bring out their typological and exemplary aspects.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.04.1997

Von Kopf bis Fuß verzaubert Eine Anatomie der Religionen der Welt

Schon wieder ein Buch, das die Religionen, eine nach der anderen, beschreibt. Friedrich Heiler, Mircea Eliade und Hans Küng haben das schon unternommen. Mindestens zwei theologische Verlage geben zur Zeit Buchreihen heraus, deren Bände je eine Religion darstellen; und solche Projekte hat es in Taschenbuchformat und als gebundene Bände früher mehrfach gegeben. Auch ein "Lexikon der Religionen" ist schon da. Wäre es nicht nützlicher, bisher unübersetzte Grundtexte der Religionen anzubieten? Denn auf diesem Gebiet gibt es noch viel aufzuholen.

Wer heute eine neue Darstellung der Religionen publiziert, muß sich durch eine originelle thematische Aufbereitung legitimieren. Das übliche Konzept war bisher das der Anthologie, in der ein Herausgeber Beiträge von verschiedenen Experten zu je einer Religion versammelte. So war man gewiß, verläßliches Wissen zu erhalten. Aber die Aufsätze stehen dann immer mehr oder weniger unverbunden nebeneinander, was erhellende Vergleiche schwierig macht. Von der Anthologisierung der Religionen verspricht man sich, daß aus dem Vergleich mit anderen Glaubensrichtungen der eigene theologische Standpunkt genauer bestimmt werden kann und daß zugleich Ernst und Wahrhaftigkeit der anderen Religionen besser begriffen werden könnten. Selten war das möglich. Eine Ausnahme bildet die fünfbändige "Geschichte der religiösen Ideen" des großen Religionswissenschaftlers Mircea Eliade.

Das Sammelwerk des verdienten Hannoveraner Religions- und Islamwissenschaftlers Peter Antes versucht keinen frischen Zugriff; seine Legitimierung muß die wissenschaftliche Gründlichkeit sein, die den Band in den Rang eines Handbuches hebt. Er ist als Folgeband zu Antes' Edition "Große Religionsstifter" zu sehen. Zusammen informieren die Bände solide über die Ursprünge der verschiedenen Religionen und die Geschichte jener, die bis heute lebendig und wirkkräftig geblieben sind.

Antes stellt "Geschichte und Glauben" (so der Untertitel) von Judentum, Christentum, Islam, der Bahai-Religion, Hinduismus, Sikhismus, Zoroastrismus, Buddhismus, den chinesischen Religionen, Shintoismus, den ethnischen Religionen und den neuen Religionen nebeneinander.

In der knappen Einleitung beschreibt er das angestrebte Ordnungsschema für jedes Kapitel, bekennt aber sofort, daß er die Darstellungsmethode der "Einschätzung und Sichtweise" eines jeden Autors überlassen habe. Sie alle vertrauen darauf, daß die Darstellung der geschichtlichen Entwicklung die Religionen ausreichend charakterisieren. Im Kapitel zum Judentum fällt die Darstellung von Glaubensinhalten ganz weg. Eine um Objektivität bemühte Publikation wie diese tendiert dazu, Geschichte und das "gegenwärtige Erscheinungsbild", also die sozio-politische Situation, als wesentlich zu betrachten. Dadurch entfällt Religion als Geheimnisträger, als Faszinosum. Zu kurz kommen auch die Glaubenspraxis der Religionen, die nur im Hinduismus-Kapitel von Maya Burger breiteren Raum einnimmt, sowie das Nicht-Rationale wie Mystik, Volksreligiosität und Unterschiede der religiösen Mentalität. Der Herausgeber prägt schöne Worte von der "Wiederverzauberung der Welt" durch das neu entstehende Interesse an Religionen. Aber gerade davon ist in diesem Band nichts zu spüren.

Die Behandlung der "ethnischen Religionen", der Stammes- oder Naturreligionen, hebt sich wohltuend ab. Hans-Jürgen Greschat hat den Mut zum persönlichen Stil, ohne den er auch keine Struktur in das heterogene Material, das sich ihm weltweit bietet, hätte bringen können. Nach der Erwähnung einiger allgemeiner Merkmale beschränkt er sich bewußt willkürlich auf Erfahrungen mit ethnischen Religionen in Afrika, Australien und Nordamerika, ohne sie in eine begriffliche Ordnung zu pressen, die es nicht gibt. Darum kann man ihm kaum einen Vorwurf daraus machen, daß er die Adivasis in Indien (immerhin acht Prozent der Bevölkerung) nicht einmal erwähnt.

Der Leser ist dankbar für die ausgezeichneten Kapitel über die Bahai-Religion (Peter Gerlitz), den Zoroastrismus (Michael Stausberg) und besonders über den Shintoismus (Thomas Immoos), weil über diese Religionen selten Zuverlässiges zu erfahren ist. Zu bedauern ist dagegen, daß der tibetanische Buddhismus überhaupt nicht vorkommt, ebensowenig der Jinismus, dem in anderen Sammelwerken ein eigenes Kapitel zugestanden wird. Zu Recht endet das Buddhismus-Kapitel (Heinz Mürmel) mit zwei Seiten über den "Buddhismus im Westen", doch warum bricht die Darstellung mit dem Zweiten Weltkrieg ab?

Ärgerlich ist auch die mangelnde editorische Koordination der Kapitel. Die Handhabung der diakritischen Zeichen ist uneinheitlich, beim Buddhismus fehlen sie ganz, erklärt werden sie nirgendwo. Die Schreibweise vieler Wörter variiert (Lotos/Lotus, Sri/Shri, Bahai/Baha'i, Siddhartha/ Siddharta), Fakten und Zahlen widersprechen sich mehrmals: Zum Beispiel wird die Mitgliederzahl der Bahai auf Seite 97 mit 5,5 Millionen, auf Seite 284 mit 6 Millionen angegeben. Allerdings dürften solche Schönheitsfehler seinen allgemeinen Wert keineswegs beeinträchtigen. MARTIN KÄMPCHEN

Peter Antes (Hrsg.): "Die Religionen der Gegenwart". Geschichte und Glauben. Verlag C.H. Beck, München 1996. 336 S., 2 Karten, geb., 48,- DM.

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