Derzeit versuchen zahlreichen Unternehmen, verschärften Wettbewerbsbedingungen, wie sie in der Einführung der 'lean production' und 'japanischer Produktionskonzepte' zum Ausdruck kommen, durch die Reorganisation der Produktionsstrukturen zu begegnen. Das Möglichkeitsspektrum liegt dabei zwischen den Polen eines qualifikationsbegrenzenden Neo-Taylorismus und neuen Formen der Arbeitsorganisationen, die - wie etwa die Gruppenarbeit - der Qualifikation der Beschäftigten wieder einen höheren Stellenwert zuweisen. Für die an Renditeerwartungen orientierten Unternehmen wird im Unterschied zu…mehr
Derzeit versuchen zahlreichen Unternehmen, verschärften Wettbewerbsbedingungen, wie sie in der Einführung der 'lean production' und 'japanischer Produktionskonzepte' zum Ausdruck kommen, durch die Reorganisation der Produktionsstrukturen zu begegnen. Das Möglichkeitsspektrum liegt dabei zwischen den Polen eines qualifikationsbegrenzenden Neo-Taylorismus und neuen Formen der Arbeitsorganisationen, die - wie etwa die Gruppenarbeit - der Qualifikation der Beschäftigten wieder einen höheren Stellenwert zuweisen. Für die an Renditeerwartungen orientierten Unternehmen wird im Unterschied zu kapitalintensiveren Automatisierungsstrategien eine stärker auf die Qualifikation der Beschäftigten vertrauende Innovationspolitik dann profitabel, wenn sie sich auf ein breiteres technologisches Wissen der Beschäftigten stützen und damit über bessere Erfolgschancen bei der Implementation anspruchsvoller Produktionsverfahren verfügen können. Welche Produktionsmodelle sich in einer Gesellschaft durchsetzen, hängt von arbeitskulturellen Traditionen, den vorhandenen Bildungsressourcen und arbeits- oder automatisierungsorientierter Techniknutzung ab: Da ein Land seine Arbeitskräfte nicht erbt, sondern schafft, führt ironischerweise ausgerechnet das Beharren auf bisherigen Bildungsstrukturen dazu, den nachfolgenden Generationen einen eher "technozentristischen" Weg in die Zukunft von Arbeit und Alltag zu hinterlassen, deshalb gebührt der Weiterentwicklung der Bildungsinstitutionen ein zentraler Stellenwert für die Sicherung anspruchsvoller Arbeit.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Dr. Rolf v. Lüde ist Privatdozent im Fach Soziologie des Fb Gesellschaftswissenschaften der Universität Dortmund.
Inhaltsangabe
1. Arbeitsteilung und die Entwertung von Qualifikationen im Produktionsprozeß: Historische Grundlagen.- 1.1 Ökonomische Effizienz und Deprivation der Beschäftigten bei Adam Smith.- 1.2 Babbages großes Prinzip der ökonomischen Produktion - Eine Neuinterpretation auf Basis relativer Löhne.- 1.3 Organisationsinduzierte Dequalifizierungsmuster fachlicher Arbeit.- 1.4 Technikinduzierte Dequalifizierungsmuster fachlicher Arbeit.- 2. Technischer Wandel und die Veränderung der Arbeitsbedingungen unter dem Einfluß komplexer Produktionsanforderungen.- 2.1 Facharbeit zwischen Dequalifizierung und Polarisierung.- 2.2 Die Neubewertung der Arbeit unter dem Einfluß neuer Produktionskonzepte.- 2.3 Vielfalt und Verpersönlichung in der Massenproduktion.- 2.4 Die technischen Produktionsbedingungen: Lösung von starren Produktionskonzepten unter dem Zwang von Markt und Konkurrenz.- 2.5 Neue Technologien und flexible Produktionsbedingungen.- 2.6 Neuere Trends in der Produktion und der Nutzung der Arbeitskraft.- 3. Die Fabrik der Zukunft: Abgeflachte Hierarchien und Rückverlagerung von Verantwortung an den Arbeitsplatz.- 3.1 Neo-Taylorismus oder zukunftsweisendes Produktionskonzept? - Zur Diskussion um die lean production.- 3.2 Das Innovatorische der lean production.- 3.3 Zum Dualismus von konkurrenzfähiger Produktivität und sinnstiftender Arbeitsorganisation.- 3.4 Gruppenarbeit als Keimzelle eines neuen anthropozentrischen Organisationsverständnisses.- 3.5 Partielle Reduktion von Selbst-Entfremdung in partizipationsorientierten Arbeitsorganisationen.- 3.6 Arbeitszufriedenheit als legitimes Interesse der Beschäftigten.- 3.7 Ausbildung, technisches Wissen und interner Wettbewerb als nationale Cluster zur Stabilisierung internationaler Konkurrenzfähigkeit.- 4. Bildung imKontext dynamischer Veränderungen von Arbeit und Gesellschaft.- 4.1 Der trade-off von Qualifikationsentwicklung und Nutzung der Arbeit - Zur Interdependenz von Arbeit und Bildung.- 4.2 Neue Technologien als moderne Segmentationslinien für qualifizierte Berufsfelder.- 4.3 Zukunftsqualifikationen für Alltagsbewältigung und sinnstiftende Arbeit - Anforderungen an Schule bei gewandelten Bildungserfordernissen.- 4.4 Zwischen Emphase und Empathie: Zu einem handlungsorientierten und implementationsfähigen Begriff von Allgemeinbildung unter dem Einfluß der neuen Technologien.- 4.5 Bildung und Computer - Von der Notwendigkeit eines erschließenden Umgangs mit den neuen Technologien.- 4.6 Die Entschlüsselung von Kontexten und die Aneigung systemischen Wissens.- 4.7 Veränderte Organisationskultur der Bildungsinstitutionen als Voraussetzung der Adaption und Implementierung einer neuen Allgemeinbildung.- Literatur.
1. Arbeitsteilung und die Entwertung von Qualifikationen im Produktionsprozeß: Historische Grundlagen.- 1.1 Ökonomische Effizienz und Deprivation der Beschäftigten bei Adam Smith.- 1.2 Babbages großes Prinzip der ökonomischen Produktion - Eine Neuinterpretation auf Basis relativer Löhne.- 1.3 Organisationsinduzierte Dequalifizierungsmuster fachlicher Arbeit.- 1.4 Technikinduzierte Dequalifizierungsmuster fachlicher Arbeit.- 2. Technischer Wandel und die Veränderung der Arbeitsbedingungen unter dem Einfluß komplexer Produktionsanforderungen.- 2.1 Facharbeit zwischen Dequalifizierung und Polarisierung.- 2.2 Die Neubewertung der Arbeit unter dem Einfluß neuer Produktionskonzepte.- 2.3 Vielfalt und Verpersönlichung in der Massenproduktion.- 2.4 Die technischen Produktionsbedingungen: Lösung von starren Produktionskonzepten unter dem Zwang von Markt und Konkurrenz.- 2.5 Neue Technologien und flexible Produktionsbedingungen.- 2.6 Neuere Trends in der Produktion und der Nutzung der Arbeitskraft.- 3. Die Fabrik der Zukunft: Abgeflachte Hierarchien und Rückverlagerung von Verantwortung an den Arbeitsplatz.- 3.1 Neo-Taylorismus oder zukunftsweisendes Produktionskonzept? - Zur Diskussion um die lean production.- 3.2 Das Innovatorische der lean production.- 3.3 Zum Dualismus von konkurrenzfähiger Produktivität und sinnstiftender Arbeitsorganisation.- 3.4 Gruppenarbeit als Keimzelle eines neuen anthropozentrischen Organisationsverständnisses.- 3.5 Partielle Reduktion von Selbst-Entfremdung in partizipationsorientierten Arbeitsorganisationen.- 3.6 Arbeitszufriedenheit als legitimes Interesse der Beschäftigten.- 3.7 Ausbildung, technisches Wissen und interner Wettbewerb als nationale Cluster zur Stabilisierung internationaler Konkurrenzfähigkeit.- 4. Bildung imKontext dynamischer Veränderungen von Arbeit und Gesellschaft.- 4.1 Der trade-off von Qualifikationsentwicklung und Nutzung der Arbeit - Zur Interdependenz von Arbeit und Bildung.- 4.2 Neue Technologien als moderne Segmentationslinien für qualifizierte Berufsfelder.- 4.3 Zukunftsqualifikationen für Alltagsbewältigung und sinnstiftende Arbeit - Anforderungen an Schule bei gewandelten Bildungserfordernissen.- 4.4 Zwischen Emphase und Empathie: Zu einem handlungsorientierten und implementationsfähigen Begriff von Allgemeinbildung unter dem Einfluß der neuen Technologien.- 4.5 Bildung und Computer - Von der Notwendigkeit eines erschließenden Umgangs mit den neuen Technologien.- 4.6 Die Entschlüsselung von Kontexten und die Aneigung systemischen Wissens.- 4.7 Veränderte Organisationskultur der Bildungsinstitutionen als Voraussetzung der Adaption und Implementierung einer neuen Allgemeinbildung.- Literatur.
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