Ausgehend von der translationssoziologischen Feststellung, dass Literatur aus Sprachen, die nicht den hyperzentralen und zentralen Sprachen wie dem Englischen, Deutschen und Französischen zuzurechnen sind, auf dem Buchmarkt weniger Chancen hat, zeigt die Autorin, wie türkische Literatur in den deutschsprachigen Ländern präsentiert, vermarktet und rezipiert wird. Im Mittelpunkt steht die Aufarbeitung der Übersetzungsgeschichte vom Türkischen ins Deutsche von ca. 1850 bis Ende 2014. Imagologische Aspekte wie die Entstehung des deutschen Türkeibildes sind ein Teil der Betrachtung, da das vorherrschende Bild von Nationen sich auf die Wahrnehmung der jeweiligen Literatur auswirkt. Für den türkisch-deutschen Kontext ist die Aufarbeitung der Übersetzungsgeschichte vom Türkischen ins Deutsche von Belang, da traditionell enge wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen zwischen beiden Ländern bestehen.