Längst haben sich Bilder und Darstellungen der so genannten'neuen Unterschicht', der Marginalisierten und Exkludiertendurch ihre Dauerpräsenz in Medien, politischen und auch wissenschaftlichenDiskursen zu unhinterfragten Stereotypenverdichtet. Ungeachtet des immensen Dramatisierungs- undPolitisierungspotentials der Exklusionsthematik ist es bisher jedochnicht gelungen, einen theoretisch konsistenten Begriff derExklusion zu entwickeln, geschweige denn zu etablieren. DiesesDefizit wird in 'Die Rhetorik der Exklusion' zum Anlass genommen,den Blick auf die theoretischen Spannungen zu richten, diein der Exklusionsthematik sichtbar werden. Denn in der Auseinandersetzungmit dem exkludierten Anderen wird die zumeistimplizite Begrenztheit der jeweiligen Vorstellung des Sozialen,der Gesellschaft oder des theoretischen 'Innen' sichtbar.Über eine rhetorische Analyse wird in drei Fallstudien zur SystemtheorieNiklas Luhmanns, zur Diskurstheorie Michel Foucaults sowiezur Theorie sozialer FelderPierre Bourdieus gezeigt, dass geradean dieser Grenze des Sozialen der Bereich des theoretisch abgesichertenSprechens verlassen wird. An seine Stelle tritt eine Sprache,die von der literarischen Verdichtung rhetorischer Figuren wieMetaphern, Beispielen und Evidenz bestimmt ist und so zugleichden impliziten Verweis auf eine andere Wissensordnung als die derWissenschaft in die Theorien trägt.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.